Änderung im Waffengesetz Besitzer illegaler Waffen nutzen Amnestie kaum

Düsseldorf · Eine illegale Waffe straffrei zurückgeben - durch eine Waffen-Amnestie in NRW geht das im Moment. Doch der Erfolg bleibt überschaubar.

 Abgegebene Schusswaffen in der Asservatenkammer des Aachener Polizeipräsidiums. (Symbolfoto)

Abgegebene Schusswaffen in der Asservatenkammer des Aachener Polizeipräsidiums. (Symbolfoto)

Foto: Polizei

Besitzer illegaler Waffen machen nur zögerlich Gebrauch von der Möglichkeit, Pistolen und Munition straffrei bei den Behörden abzugeben. Im Moment gilt in NRW zum zweiten Mal nach 2009 eine Amnestie. Doch in vielen Regionen wurden innerhalb der ersten sechs Wochen nur vereinzelt illegale Waffen bei der Polizei abgegeben. Das ergab eine Umfrage unter großen Polizeibehörden in NRW.

Seit der Änderung des Waffengesetzes am 6. Juli und der anschließenden einjährigen Amnestie-Phase sind in den befragten Regionen rund 130 Waffen abgeben worden. Die weitaus größte Zahl registrierte der Hochsauerlandkreis mit 72 Lang- und Kurzwaffen sowie Munition. Ziel der Möglichkeit zur straffreien Rückgabe ist es, die Anzahl der Waffen in Deutschland zu verringern. Die Waffen werden dann vernichtet.

Bereits 2009 konnten Waffen auf diese Weise bei den zuständigen Behörden abgegeben werden. Heute ist es aber nicht mehr möglich, Waffen an Personen weiterzugeben, die über eine Waffenbesitzkarte verfügen. 2009 kamen rund 40.000 Waffen in NRW zusammen. Sie stammten zumeist aus Erbschaften.

Die meisten Waffen in Köln und Dortmund abgegeben

Neben dem Hochsauerlandkreis kamen die meisten Waffen bislang in Köln und Dortmund zusammen. In Dortmund sind es 20, in Köln 16, darunter Flinten, Büchsen, Revolver, Pistolen und Schreckschusswaffen.

Die Bochumer Polizei zählte nur drei Exemplare. In der Ruhrgebietsstadt waren während der vergangenen Amnestiephase 1200 Waffen abgegeben worden. Prinzipiell können zum Beispiel geerbte Waffen jederzeit abgegeben oder aber beim Waffenhandel verkauft werden.

Nur wenige Exemplare zählten Bielefeld (4), Münster (3), Aachen (3), Düsseldorf und der Kreis Recklinghausen (1). In Aachen hatte ein Bürger zwei Kleinkalibergewehre abgegeben, die er bei einer Entrümpelung im Keller gefunden hatte. Im Kreis Soest wurde keine illegale Waffe abgegeben. "Diese Waffenamnestie hat uns nicht weitergebracht", sagte ein Polizeisprecher.

(sef/lnw)
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