Kaputt, zu voll, gesperrt Auf diesen NRW-Autobahnen stehen Sie 2016 im Stau

Düsseldorf · Auch 2016 werden Autofahrer in Nordrhein-Westfalen viel Geduld aufbringen müssen. Etliche Autobahnen in NRW sind überlastet und müssen saniert oder verbreitert werden. Die entsprechenden Baustellen führen zu Behinderungen. Wir geben einen Überblick.

Auf diesen NRW-Autobahnen wird 2016 gebaut
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Foto: dpa, dbo bra

Marode Brücken und überlastete Autobahnen: Autofahrer müssen sich in Nordrhein-Westfalen auch 2016 auf viele Behinderungen durch Baustellen einstellen. "Nach der Baustelle ist vor der Baustelle", fasst Ingrid Scholz vom Landesbetrieb Straßen.NRW die Situation zusammen.

Die gute Nachricht aber sei, dass der Bund die Bedeutung der NRW-Autobahnen als Transitstrecken erkannt habe und mehr Geld für die Instandhaltung bereitstellt. In den vergangenen Jahren hatte der Landesbetrieb durchschnittlich eine Milliarde Euro für das Straßennetz zur Verfügung. "Ab 2016 sind es etwa 1,25 Milliarden", sagt Scholz.

Doch deutlich mehr Baustellen wird es nicht geben. Denn mit dem zusätzlichen Geld müssen vor allem teure Brückensanierungen in Angriff genommen werden. Die Erneuerung der Rheinbrücke bei Leverkusen allein wird rund eine halbe Milliarde Euro verschlingen.

Und auf der Sauerlandlinie zwischen Hagen und der hessischen Landesgrenze müssen in den kommenden Jahren sämtliche 38 Großbrücken saniert oder neu gebaut werden. "Das ist ein großer Brocken", sagt Baustellen-Manager Mario Korte vom Landesbetrieb. "Die Sauerlandlinie wird wohl auf lange Sicht nie ohne Baustellen sein", sagt Scholz.

 Die Arbeiten im Autobahndreieck Düsseldorf-Süd sind voll im Gange. Der Bau des Regenrückhaltebeckens (r.) hat nach Angaben von Straßen.NRW zu erheblichen Verzögerung geführt.

Die Arbeiten im Autobahndreieck Düsseldorf-Süd sind voll im Gange. Der Bau des Regenrückhaltebeckens (r.) hat nach Angaben von Straßen.NRW zu erheblichen Verzögerung geführt.

Foto: Olaf Staschik

Rund 2200 Autobahnstreckenkilometer gibt es in NRW. Pro Jahr wird - abgesehen von einer Vielzahl an Tagesbaustellen - an 150 Stellen gebaut. Korte schätzt, dass das rund 750 Streckenkilometer betrifft.
Noch mehr bauen - das sei schon aus logistischen Gründen nicht möglich, sagt der Baustellen-Manager. Denn der Verkehr müsse ja irgendwie noch rollen können. "Wir fahren ja schon seit Jahren ein sehr hohes Programm."

Während im Ruhrgebiet bei einer größeren Autobahn-Baustelle Ausweichstrecken vorhanden seien, stelle die Sanierung der Brücken an der Sauerland-Linie die Planer vor große Herausforderungen. "Da gibt es ja keine anderen Autobahnen und insbesondere der Schwerlast-Verkehr aus dem Sauerland muss ja weiter fahren können", sagt Ingrid Scholz.

Die größten Behinderungen dürfte es 2016 weiterhin auf dem Kölner Ring und rund um die Leverkusener Rheinbrücke geben. "Da haben wir bis zu 120.000 Fahrzeuge täglich, Tendenz steigend" sagt Korte. Bis 2030 rechnet der Bund mit bis zu 150 000 Fahrzeugen pro Tag. Deshalb müsse die Strecke auf acht Fahrstreifen aufgestockt werden. "Der Verkehr nimmt weiter zu. Vor allem der Schwerverkehr, aber auch der Pkw-Verkehr", sagt Korte.

Die Großbaustelle am Dreieck Bochum auf A40 zwischen Essen und Bochum soll im Frühjahr 2016 größtenteils fertig sein. "Da müssen noch Lärmschutzwände gebaut werden", sagt Korte. Dafür kündigt er Behinderungen durch den sechsstreifigen Ausbau der A43 im Bereich Recklinghausen/Herne an.

Organisatorisch sei der Landesbetrieb gut für die anstehenden Aufgaben gerüstet, sagt Scholz. "Wir haben mehr Geld und mehr Leute. 2015 sind 100 neue Ingenieure eingestellt worden." Insgesamt hat der Landesbetrieb 5800 Beschäftigte - vom Bauingenieur bis zum Straßenwärter.

(rl/lnw)
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