Beliebtes Ausflugsziel bei Bonn Sanierung soll brüchigen Drachenfels retten

Königswinter · Der malerische Drachenfels ist ein beliebtes Ausflugsziel. Doch sein poröses Gestein macht nicht zum ersten Mal Probleme. Wird der Fels nicht gesichert, droht er abzustürzen.

So läuft die Sanierung des Drachenfels
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Foto: dpa, fg fgj

Der berühmte Drachenfels im Siebengebirge ist in Gefahr, denn sein Gestein ist porös. Vor gut einem halben Jahr begann eine aufwendige Sanierung, die verhindern soll, dass Steinbrocken herabfallen und der Fels auseinanderbricht.

Die Arbeiten kommen nach Angaben der Kölner Bezirksregierung gut voran. Zurzeit liefen Bohrungen für zwei bis zu 25 Meter lange Anker, die den Fels stabilisieren sollen, sagte Sprecherin Vanessa Nolte. Zudem würden ältere Anker ausgetauscht, Felsnägel überprüft und Risse verfüllt. Um die prägnante Felsnase sollen zwei Stahlnetze gelegt werden, damit kein Geröll abbricht. Die Arbeiten werden den Plänen zufolge bis Ende des Jahres dauern.

Ohne diese Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen würde der Fels nach Angaben der Bezirksregierung auseinanderbrechen und mitsamt der darauf stehenden Burgruine ins Tal stürzen. Zum Schutz der Weinberge an den Hängen wurde vor einiger Zeit ein über 600 Meter langes Stahlnetz installiert.

Eselsweg war gesperrt

Der 321 Meter hohe Drachenfels ist eines der meist besuchten Naherholungsziele in Nordrhein-Westfalen. Ende Januar war der Eselsweg - der beliebte Wanderweg von Königswinter bis hoch zur markanten Burgruine - wegen akuter Steinschlaggefahr gesperrt worden. Experten des Geologischen Dienstes NRW hatten bei Messungen tiefe Risse in der Felswand festgestellt.

"So eine Sanierung durchzuführen, das hat man nur einmal im Leben", sagt Projektleiter Manfred Fischer von der Kölner Filiale des Bau- und Liegenschaftsbetriebs. Die Kosten, die nach derzeitigen Berechnungen im oberen sechsstelligen Bereich liegen, trägt das Land Nordrhein-Westfalen.

Helfer entsorgten Tonnen von Müll

Bei der Vorbereitung der Sanierung hatten Arbeiter den Fels zunächst eingezäunt und großflächig Bewuchs und Erdreich entfernt. Außerdem wurden etwa zwei Tonnen Müll eingesammelt und entsorgt - darunter Flaschen und Dosen, aber auch Stühle und Gehhilfen. "Man glaubt nicht, was die Leute alles von dem Plateau oben herunterwerfen", sagte Nolte. Zum Schutz der Arbeiter werde die Aussichtsplattform deshalb zeitweise kurzfristig gesperrt. Prinzipiell blieben aber sowohl das Plateau als auch das Restaurant auf dem Berg für die Dauer der Sanierung geöffnet.

Das bröckelige Gestein des Drachenfelses, das früher als Baumaterial für den Kölner Dom diente, hat in der Vergangenheit schon häufiger Probleme bereitet. Deshalb wird das Felsmassiv bereits seit Anfang der 1970er Jahre mit zahlreichen Felsankern und -nägeln gesichert.

(sef/lnw)
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