Flüsse treten über die Ufer Auf Sturm folgt Dauerregen in NRW

Düssledorf · Der Dienstagmorgen beginnt mit Dauerregen im Berufsverkehr. Zumindest haben Regen und Sturm in der Nacht in NRW offenbar keine größeren Schäden hinterlassen. Im Bergischen Land gibt es noch eine Unwetterwarnung. Der Winter ist nicht in Sicht.

 In Hattingen ist die Ruhr über die Ufer getreten.

In Hattingen ist die Ruhr über die Ufer getreten.

Foto: dpa, mjh

Die Polizeidienststellen berichteten am Morgen von einer meist ruhigen Nacht. In Köln und Düsseldorf habe es zwar "viel Wasser auf der Straße" gegeben, dies sei aber nach ersten Erkenntnissen ohne Folgen geblieben. Im Oberbergischen Kreis, für den auch am Morgen noch eine Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) galt, rückte die Feuerwehr allerdings wegen umgestürzter Bäume und vollgelaufener Keller zu zahlreichen Einsätzen aus. Menschen wurden aber nicht verletzt.

In Gevelsberg im Ennepe-Ruhr-Kreis wurden die Einsatzkräfte zu einer Firma gerufen, bei der eine Halle unter Wasser stand. Wegen eines verstopften Bacheinlaufs waren auch mehrere Straßen in der Umgebung überschwemmt. Die Feuerwehrleute öffneten Gullys, so dass das Wasser ablaufen konnte. In Ennepetal war die Ennepe in der Nacht über die Ufer getreten und hatte eine Straße überflutet.

Nachdem die Feuerwehr die Kanaleinläufe gereinigt hatte, konnte auch hier das Wasser abfließen. In Hattingen trat die Ruhr über die Ufer und überflutete einige Straßen. Auch für den Ennepe-Ruhr-Kreis, dem Märkischen Kreis, dem Hochsauerlandkreis und den Kreis Olpe gilt bis Dienstagmittag noch eine Unwetterwarnung.

Seit Sonntag war das Tief Nils mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 106 Stundenkilometer über das Land gefegt. Die Spitzengeschwindigkeit stellte der Deutsche Wetterdienst im nördlichen Sauerland fest.

Bereits in der Nacht zu Montag ist NRW ohne größere Schäden davongekommen. Allerdings hatten die Feuerwehren viel zu tun, weil Gullys überliefen und abgebrochene Äste auf den Straßen lagen. In Erkrath bei Düsseldorf drohte am Sonntagabend der Weihnachtsbaum in der Innenstadt umzustürzen. Feuerwehrleute sägten ihn vorsichtshalber ab.

In Gelsenkirchen standen in der Nacht zu gestern ganze Straßenzüge knietief unter Wasser, mehrere Autos blieben stecken. Auf der Autobahn 2 war ein Baum auf die Fahrbahn gestürzt, ein Baugerüst wurde umgeweht. Später habe sich die Lage beruhigt, berichtet die Polizei.

Heftiger als NRW traf es den Norden Deutschlands. Nach einer stürmischen Nacht in Hamburg ist der Fischmarkt in St.Pauli überflutet worden. Der Wasserstand erreichte gestern eine Höhe von 2,80 Metern über dem mittleren Hochwasser, wie ein Polizeisprecher sagte. Weiter nördlich sind in Schweden nach dem Sturm "Gorm" noch knapp 40.000 Menschen ohne Strom. Das Unwetter war am späten Sonntagabend über Dänemark und Schweden hinweggefegt. In manchen Gebieten wurden Orkanböen gemessen. Brücken wurden geschlossen, Zugverbindungen eingestellt. Zwischen Rostock und Gedser fuhren mehrere Fähren nicht.

Winterlich wird es in den kommenden Tagen in NRW trotz des meteorologischen Winteranfangs am heutigen 1. Dezember nicht, sagte Maria Hafenrichter vom Deutschen Wetterdienst. "Eis und Schnee sind nicht in Sicht, dafür ist es viel zu warm." Die milde Luft bringe sogar Temperaturen von zehn bis zwölf Grad. Die Wochenmitte werde trocken.

(top/dpa)
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