Ernte im Rheinland Bauern pflücken in diesem Jahr weniger Äpfel

Düsseldorf · Nach der Rekordernte im vergangenen Jahr werden die Bauern im Rheinland 2016 weniger Äpfel pflücken. Doch das liegt nicht etwa am Wetter, sondern an den Apfelbäumen.

 Die Apfelernte fällt in diesem Jahr nicht so üppig aus wie im vergangenen Jahr.

Die Apfelernte fällt in diesem Jahr nicht so üppig aus wie im vergangenen Jahr.

Foto: Kaiser

Im Augenblick meint es das Wetter gut mit den Apfelbauern in der Region. Weil die Witterung trocken ist, hat die Ernte in diesem Jahr pünktlich in den Tagen um den 1. September angefangen. Weniger erfreulich ist hingegen, dass die Landwirte in diesem Jahr rund 18 Prozent weniger ernten werden als im vergangenen Jahr. Das teilt Peter Muß, stellvertretender Vorsitzender des Provinzialverbands rheinischer Obst- und Gemüsebauern mit.

In absoluten Zahlen erwarten die Bauern im Rheinland etwa 43.400 Tonnen Ertrag. Das besagt die Ernteschätzung des Provinzialverbands. Doch der Rückgang um knapp 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr liegt nicht etwa am Wetter, sondern vielmehr an der "Alternanz", erklärt Muß.

Die Bäume hatten nicht genug Kraft für neue Blütenknospen

Darunter verstehen Obstbauern schwankende Erträge. "2015 hatten wir eine Rekordernte. Die Bäume hatten im Herbst einfach keine Kraft mehr, Blütenknospen für das Frühjahr auszubilden", sagt Muß. Nach der Ausdünnung im Juni und Juli zeigte sich, dass einige Bäume in diesem Jahr gar keine Früchte tragen und sich erholen. Um diese Zeit entscheidet die Pflanze, welche Fruchtstände ausgebildet werden. Landwirte unterstützen die Bäume dabei. Im Frühjahr werden schon Blüten ausgedünnt, im Juni dann auch Fruchtansätze.

"Einige Apfelsorten sind für die Alternanz besonders anfällig", erklärt der Experte vom Provinzialverband. Zu ihnen zählt auch der Elstar, der absolute Marktführer unter den Apfelsorten, die im Handel verkauft werden. Die Sorte Jonagold sei beispielsweise nicht so anfällig dafür und trage konstant Früchte. Doch der Jonagold-Apfel verschwinde zusehends vom europäischen Markt, sagt Muß.

Die Sorte "Jonagold" verschwindet vom Markt

Wegen seiner eher mehligen Konsistenz und der fettigen Schale ist er bei Verbrauchern nicht so beliebt. Weil Bäume der Sorte Jonagold so dicke Äpfel ausbilden, sei der Apfel vor allem in Russland beliebt gewesen. Seit den Exportbeschränkungen 2014 werden aber fast keine Äpfel mehr in den Osten verkauft. In Deutschland im Trend liegen dagegen Sorten wie Pinova, Wellant, Rubinette oder Topas, sagt Muß.

(heif)
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