211.000 Euro erschlichen? Anwalt von Phantomopfer im NSU-Prozess vor Gericht

Aachen · Im Münchner NSU-Prozess soll ein Anwalt ein gar nicht existierendes Opfer vertreten haben. Jetzt ist er in Aachen wegen Betrugs in besonders schwerem Fall angeklagt. Auch im Loveparade-Prozess soll er betrogen haben.

 Der NSU-Prozess in München.

Der NSU-Prozess in München.

Foto: dpa, ms

Das erklärte das Landgericht Aachen am Mittwoch. Der Anwalt hatte demnach jahrelang vor dem Münchner Oberlandesgericht ein angebliches Opfer des Nagelbombenanschlags in der Kölner Keupstraße als Nebenkläger vertreten. Dafür soll er 211.000 Euro an Sitzungs- und Reisespesen kassiert haben. Zuvor hatte "Focus Online" berichtet.

Außerdem ist der Anwalt im Zusammenhang mit dem Prozess um die tödliche Loveparade-Katastrophe wegen Urkundenfälschung und Anstiftung zu falscher Versicherung an Eides statt angeklagt.

Mit falschen Angaben zum Gesundheitszustand seines Mandanten habe er sich den Zugang als Nebenklagevertreter erschleichen wollen. Ein anderes Opfer soll er dazu überredet haben, ihm eine Blanko-Vollmacht auszustellen, die er dann einem Kollegen zugeschanzt haben soll.

(csr/dpa)
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