Anschlag auf BVB-Mannschaftsbus "Eine Sekunde früher und es hätte Tote geben können"

Berlin · Borussia Dortmunds Spieler sind beim Sprengstoffanschlag auf ihren Mannschaftsbus offenbar nur knapp einer größeren Katastrophe entgangen. Wäre die Detonation nur eine Sekunde früher erfolgt, hätte es möglicherweise auch Tote gegeben.

 Nur der hintere Teil des Busses war getroffen worden.

Nur der hintere Teil des Busses war getroffen worden.

Foto: dpa, bt jai

Das berichtet die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf Sicherheitskreise. Am Dienstag waren drei Sprengsätze neben dem BVB-Bus explodiert. Fußballprofi Marc Bartra, der hinten rechts saß, sowie ein Polizist wurden teils schwer verletzt. Auf Bildern war zu erkennen, dass die hinterste Scheibe auf der rechten Seite zersplittert war.

Ein Ermittler der Besonderen Aufbauorganisation (BAO) "Pott" des Bundeskriminalamtes sagte der Zeitung: "Wären die Splitterbomben nur eine knappe Sekunde früher gezündet worden, hätte der Bus eine regelrechte Breitseite bekommen. Es hätte dann bestimmt viele Schwerverletzte und möglicherweise auch Tote gegeben."

Terrorexperte Peter Neumann vom Londoner King's College warnte vor weiteren Angriffen. Die sehr gefährlichen Täter seien noch auf freiem Fuß. Die Ermittler prüfen mehrere Bekennerschreiben, die allerdings Rätsel aufgeben. Bislang ist noch völlig unklar, wer den Anschlag verübt hat. Das BKA ermittelt nach Angaben einer Sprecherin in alle Richtungen.

Am Tatort gefundene Bekennerschreiben mit islamistischem Anklang halten Experten einem Bericht von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" zufolge für wenig glaubhaft. Im Internet war außerdem ein Bekennerschreiben aus der linksextremistischen Szene veröffentlicht worden, an dessen Echtheit aber auch erhebliche Zweifel bestehen. Die Bundesanwaltschaft prüft derzeit eine beim Berliner "Tagesspiegel" eingegangene E-Mail mit rechtsextremen Bezügen, in der ebenfalls die Verantwortung für den Anschlag übernommen wird.

(felt/lnw/AFP)
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