Alfred Neven DuMont gestorben Ein Verleger "mit Leib und Seele"

Köln · Die Kölner Verlegerpersönlichkeit Alfred Neven DuMont ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Die Mediengruppe M. DuMont Schauberg trauert um ihren Herausgeber und langjährigen Aufsichtsratsvorsitzenden. Karl Hans Arnold, Vorsitzender der Geschäftsführung der RP Mediengruppe, würdigt DuMont als "Anwalt des freien Worts".

Alfred Neven DuMont: Bilder aus seinem Leben
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Bilder aus dem Leben von Alfred Neven DuMont

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An seinem 80. Geburtstag war es die Bundeskanzlerin, die bei einem großen Empfang eindrucksvolle Worte des Lobes für den Kölner Verleger fand. "Alfred Neven DuMont ist ein Mensch, der mit Leib und Seele Journalist und Verleger ist, wie es nur ganz wenige im Lande sind", sagte Angela Merkel damals.

Am vergangenen Samstag starb der Herausgeber und langjährige Aufsichtsratsvorsitzende des Kölner Verlags M. DuMont Schauberg (MDS), Professor Alfred Neven DuMont, nun im Alter von 88 Jahren im engen Familienkreis. Das teilte der Verlag am Sonntag mit. Er hinterlässt seine Frau Hedwig und seine Kinder Isabella und Konstantin.

"Mit Alfred Neven DuMont ist eine herausragende Persönlichkeit von uns gegangen, die das Unternehmen mehr als ein halbes Jahrhundert lang entscheidend geprägt hat", sagte der MDS-Aufsichtsratsvorsitzende Christian DuMont Schütte. DuMont habe als Gründungsherausgeber des "Express" maßgeblich die Geschicke der Zeitungen, besonders des "Kölner Stadt-Anzeiger" beeinflusst. "Der Verlust meines langjährigen Partners trifft mich schwer."

Als Spross einer Kölner Verlegerdynastie am 29. März 1927 geboren, trat Neven DuMont nach dem Studium der Geschichte, Philosophie und Kultur in München und einem Studienaufenthalt in Chicago mit nur 26 Jahren 1953 in den Verlag seines Vaters ein und übernahm die publizistische Leitung beim "Kölner Stadt-Anzeiger". Mitte der 1960er Jahre gründete er den "Express". Heute erscheinen unter anderem die "Kölnische Rundschau", die "Mitteldeutsche Zeitung" und die "Berliner Zeitung" in der MDS-Gruppe.

DuMont galt Zeit seines Lebens als meinungsfreudiger und streitbarer Verleger, der sich in die Politik einmischte und leidenschaftlich die Pressefreiheit gegen Einschränkungen des Gesetzgebers verteidigte. Privat zeigte er großes Interesse an der Kunst, förderte junge Nachwuchskünstler in seiner Heimatstadt und schrieb Romane. "Meiner Mentalität her war ich ursprünglich der Kultur, dem Theater, dem Schreiben zugewandt", sagte DuMont 2003 in einem Interview.

Von 1970 an war Neven DuMont Mitglied im Präsidium des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), dessen Vorsitz er von 1980 bis 1984 innehatte und seitdem Ehrenmitglied war.

Karl Hans Arnold, Vorsitzender der Geschäftsführung der Rheinische Post Mediengruppe, würdigte DuMont als "große Verlegerpersönlichkeit" und als einen "Anwalt des freien Worts weit über den Wirkungskreis seines eigenen Unternehmens hinaus". Die Rheinische Post werde in Dankbarkeit für jahrzehntelange vertrauensvolle und partnerschaftliche Zusammenarbeit DuMont ein ehrendes Andenken bewahren, so Arnold.

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