Auf der A3 Polizei stoppt mutmaßliche Salafisten in Rettungswagen

Köln/Bonn · Eine Streife der Autobahnpolizei Köln hat am Dienstag auf der A3 bei Bonn eine Fahrzeugkolonne aus acht ausrangierten Rettungsfahrzeugen gestoppt. Bei der anschließenden Kontrolle der zwölf Insassen und der Fahrzeuge auf einem Rastplatz stellte sich heraus, dass der Konvoi Richtung Türkei unterwegs war.

 Auf diesem Parkplatz wurde der Konvoi gestoppt.

Auf diesem Parkplatz wurde der Konvoi gestoppt.

Foto: dpa, mb htf

An Bord befanden sich Kleidung, Babynahrung und Spielzeug — angeblich bestimmt für Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien. Die zwölf Männer stehen unter dem Verdacht, der salafistischen Szene anzugehören. Die Kölner Polizei wollte sich dazu offiziell nicht äußern. Aus Sicherheitskreisen war jedoch zu erfahren, dass darauf vieles hindeute. "Das ist aber keineswegs strafbar", betonte ein Ermittler.

Unter den Salafisten sei es derzeit üblich, Spenden zu sammeln und diese dann in die Türkei zu fahren. "Oftmals haben sie dann auch große Summen Bargeld dabei", so ein Ermittler. "Wir vermuten, dass diese Gelder für die Terrormiliz Islamischer Staat bestimmt sind." Ob das bei den Insassen des Konvois auch der Fall war, ist nicht bekannt. Nach einer dreistündigen Kontrolle konnten die Männer ihre Fahrt fortsetzen.

Im Internet ruft vor allem der bekannte Salafisten-Prediger Pierre Vogel sie Glaubensbrüder immer wieder dazu auf, "Spenden für unsere Geschwister in Syrien zu sammeln." Die Fahnder vermuten, dass die zwölf Männer in den Rettungswagen mit Vogel bekannt sind.

(csh)
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