Landgericht Essen 51-Jähriger gesteht Mord an Prostituierter in Gelsenkirchen

Essen · Ein Mann verliert seinen Job, trifft sich mit einer Prostituierten in einem Hotel in Gelsenkirchen und bringt sie um. Vor Gericht hat der 51-Jährige aus Bremen den Mord gestanden. Jetzt droht ihm lebenslange Haft.

 Am Landgericht Essen wird der Fall verhandelt.

Am Landgericht Essen wird der Fall verhandelt.

Foto: dpa, mjh mhe fpt

Ein 51-jähriger Mann aus Bremen hat vor Gericht gestanden, in einem Gelsenkirchener Hotel eine Prostituierte umgebracht zu haben. Nach eigenen Angaben hat er seinem Opfer im Februar 2016 mit einem Messer mehrfach in die Brust gestochen. Die Ärzte hatten später sechs Stiche gezählt - einer ging direkt ins Herz. Zum Prozessauftakt vor dem Essener Schwurgericht sagte der Angeklagte am Montag: "Ich habe das Messer genommen und zugestochen, dann nochmal und nochmal." Die Anklage lautet auf Mord.

Der Mann hatte sich über eine Handy-App zweimal mit der Prostituierten verabredet. Beim ersten Treffen war noch alles einvernehmlich abgelaufen, zwei Tage später müssen sich in seinem Hotelzimmer dagegen fürchterliche Szenen abgespielt haben. Laut Anklage war die 56-Jährige völlig ahnungslos. Der Angeklagte soll sie zunächst mit beiden Händen gewürgt und dann erstochen haben. Die Frau war noch am Tatort verblutet.

Der 51-Jährige war nach der Tat aus dem Hotel geflüchtet und hatte sich in einen Zug nach Düsseldorf gesetzt. Komplett untertauchen wollte er aber wohl doch nicht. Noch im Bahnhof ging er zur Bundespolizei und gestand die Tötung der Prostituierten. Zu seinem Motiv hatte er damals gesagt, dass er es eigentlich nur auf das Auto der Prostituierten abgesehen hatte. Nach dem Verlust seines Hausmeisterjobs und seiner Dienstwohnung sei er praktisch mittellos gewesen.

Vor Gericht machte der 51-Jährige allerdings einen Rückzieher und bestritt die Raub-Idee. "Ich hatte nie den Plan, die Frau überhaupt zu verletzen", sagte er den Richtern. Die Situation sei irgendwie außer Kontrolle geraten, da habe er zum Messer gegriffen. "Ich wollte eigentlich nur verhindern, dass sie schreit."

Dem Angeklagten droht lebenslange Haft. Mit einem Urteil ist voraussichtlich Mitte September zu rechnen.

(lnw)
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