Großeinsatz der Polizei 15-Jährige aus Essen weiterhin verschwunden

Essen · Die 15-jährige Schülerin Aylin aus Essen gilt weiterhin als vermisst. Ein Sprecher der Polizei sagte am Freitagmorgen, dass es nach wie vor keine entscheidende Spur gebe, die zu der Jugendlichen führe.

"Wir würden gerne etwas anderes erzählen, denn wir wollen sie alle so schnell wie möglich finden", sagte der Beamte. Die 15-Jährige war am Mittwochnachmittag nach einem Spaziergang mit ihrem Hund nicht nach Hause zurückgekehrt. Als die Mutter gegen 15 Uhr in das Haus an der Schellstraße zurückkam, fand sie ihre Tochter dort nicht vor.

Vielmehr wurde sie von Geräuschen aus dem Keller des Hauses überrascht. Sie eilte zu einem Nachbarn, den sie auf der Straße sah, um sich Unterstützung zu holen. Gemeinsam stiegen sie in den Keller hinab, um nach der Quelle der Geräusche zu schauen.

Dort trafen sie auf eine mit einem Messer bewaffnete Person. Es kam zu einer kurzen Auseinandersetzung, wobei der 58-jährige Nachbar mit dem Messer leicht an der Hand verletzt wurde. Die Person flüchtete aus dem Haus in unbekannter Richtung. Ob zu Fuß, mit einem Rad oder mit einem Wagen - das wissen die Ermittler bislang nicht. Im Keller fand die Mutter dann den Hund, von dem Mädchen fehlte jedoch weiter jede Spur.

Die Polizei Essen leitete eine großangelegte Such nach dem Mädchen ein. Mit einer Hundertschaft, Hunden und einem Hubschrauber wurden der Schellenberger Wald und andere in dem Stadtteil liegende Wälder durchkämmt. Bis zum späten Abend blieb die Suche jedoch erfolglos.

Wegen eines Schals oder einer Kapuze sei nicht zu erkennen gewesen, ob es ein Mann oder Frau war, berichtet ein Polizeisprecher. Außerdem steht auch noch nicht fest, ob der Einbruch in die Villa der Familie im Zusammenhang mit dem verschwundenen Mädchen steht. Das sei derzeit Gegenstand der Ermittlungen, sagte ein Polizeisprecher unserer Redaktion.

Am Donnerstag ging es weiter. Erneut - diesmal bei Tageslicht - durchkämmten Bereitschaftspolizisten mit Hunden die Wälder. Auch ein Hubschrauber mit Wärmebildkamera kreiste stundenlang über dem Stadtteil. Streifenwagen fuhren durch die Straßen. Polizisten befragten Passanten. Eine Hauptstraße wurde kurzzeitig gesperrt.

Gleichzeitig befragten Ermittler Angehörige, Freunde, Klassenkameraden und Lehrer. Bis zum Nachmittag ergaben sich auch dabei keine entscheidenden Erkenntnisse. "Wir haben noch keine Anhaltspunkte für den Aufenthaltsort", sagt ein Polizeisprecher.

Nach der Veröffentlichung eines Fotos am Mittag gingen in kurzer Zeit mehrere Dutzend Hinweise ein. "Die entscheidende Spur ist aber noch nicht dabei", sagt Polizeisprecher Lars Lindemann. Der Fall laufe als Vermisstensache, betonte er. "Wir ermitteln in alle Richtungen."

Für die Hinweisaufnahme hat die Polizei Essen eine zentrale Rufnummer geschaltet. Zeugen werden dringend gebeten, sich unter der Telefonnummer 0201/829- 8102 oder -8116 bei der Kriminalpolizei zu melden.

(csr/lukra/dpa)
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