TV-Diskussion Hannelore Kraft verteidigt ihren Innenminister

Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hat sich den teils harten Fragen und Forderungen der Bürger gestellt. In einer Sendung von Sat.1 und RTL nahm sie ihren Innenminister in Schutz.

 Ministerpräsidentin Hannelore Kraft bei der Aufzeichnung der TV-Diskussion.

Ministerpräsidentin Hannelore Kraft bei der Aufzeichnung der TV-Diskussion.

Foto: dpa, ve jai

NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hat sich gut zwei Wochen vor der Landtagswahl noch einmal hinter ihren Innenminister Ralf Jäger (beide SPD) gestellt. "Ein Innenminister hat nie eine einfache Arbeit: Ich wollte einen harten Hund, ich habe einen harten Hund", sagte Kraft auf die Frage eines Bürgers, der bei der Aufzeichnung einer Sendung der Regionalprogramme von Sat.1 und RTL Jägers Rücktritt forderte. Die Sendung wird am Mittwoch ab 17:30 Uhr ausgestrahlt. Morgen folgt Krafts Herausforderer Armin Laschet (CDU).

Jäger steht seit Längerem wegen verschiedener Vorgänge in der Kritik, unter anderem wegen des Loveparade-Unglücks, des Weihnachtsmarktattentäters Amri und der Kölner Silvesternacht 2015.

Bei letzterer sei vieles schiefgegangen, aber nicht nur bei der Landes-, sondern auch bei der Bundespolizei sowie in der Stadt, wie der Untersuchungsausschuss ergeben habe. Jäger habe viele vorbildliche Präventionsprojekte auf den Weg gebracht, etwa bei Jugendkriminalität und Salafismus.

Kritik am Schulsystem

Kraft wollte sich nicht festlegen, welche Minister im Falle ihrer Wiederwahl im Kabinett bleiben könnten, sagte aber: "Kein Minister hat eine Bleibegarantie, weil das dem politischen Usus widersprechen würde."
Neben innerer Sicherheit interessierte die Zuschauer vor allem "Bildung und Gerechtigkeit", "Zuwanderung und Integration" sowie "Infrastruktur und Wirtschaft".

Scharfe Kritik gab es an der Schulpolitik, insbesondere an der verkürzten Gymnasialzeit. G8 habe die Vorgängerregierung eingeführt, Rot-Grün habe das Schulsystem nicht mal eben wieder ändern wollen, entgegnete Kraft. Das SPD-Wahlprogramm sieht eine Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 vor.

Auf die Frage nach einer Koalition mit der Linken in NRW bekräftigte Kraft, dass sie die Partei weder für regierungsfähig noch -willig halte. Sie habe sich deren Wahlprogramm angesehen, da sei "viel Wolkenkuckucksheim".

(kib)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort