Masterplan für NRW Dem Land stehen viele Baustellen bevor

Düsseldorf · Nach der Baustelle folgt die nächste Baustelle: Nach diesem Motto hat das NRW-Verkehrsministerium sich erstmals öffentlich auf einen "Masterplan Autobahnausbau" verpflichtet. Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) stellte das Konzept vor.

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"Wir legen unsere Prioritäten offen", sagte er, "und künftig werden wir einmal im Jahr über den Fortschritt bei wichtigen Planungsvorhaben berichten." Konkret sollen 32 Projekte bevorzugt geplant werden, um wie vom Bund vorgesehen Engpässe zu beseitigen. Erste Priorität haben auf der A 1 der Ausbau zwischen dem Autobahnkreuz Leverkusen-West und Leverkusen sowie vier andere Abschnitte, auf der A 3 die Modernisierung zwischen Leverkusen und Breitscheid bis hin nach Oberhausen sowie auf der A 52 die Strecke zwischen Mönchengladbach und Neersen. Hinzu kommen unter anderem die Strecke zwischen Köln-Nord und Neuss-Süd.

Land konzentriert seine Kräfte

Schnelle Ausbauten sind nicht zu erwarten. So sollen alle erwähnten Projekte bei der Planung zwar schon dieses Jahr beginnen, doch eine Fertigstellung wird teilweise erst für 2030 und die Jahre danach erwartet. Einige nicht ganz so wichtige der 32 Vorhaben sollen erst 2024 starten wie beispielsweise der Ausbau der A40 zwischen Bochum-West und dem Kreuz Bochum. Der Verkehrsexperte Hans-Paul Kienzler vom Forschungsinstitut Prognos hält solche Entscheidungen für sinnvoll: "Das Land konzentriert mit diesem Masterplan seine Kräfte. Dies ermöglicht dann auch die vorgesehene bessere Planung von Ausweichrouten bei Baustellen."

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"Bitte melden"

Wüst wies darauf hin, dass nur mit besseren Planungsmöglichkeiten eine halbwegs zügige Sanierung vieler Autobahnen möglich sei. Er hofft, dass auf Bundesebene die angestrebte große Koalition von CDU/CSU und SPD das Planungsrecht deutlich vereinfachen werde - die bisherige schwarz-rote Regierung in der Bundeshauptstadt habe dafür bereits entsprechende Vorschläge gemacht.

Das Land selbst will laut Haushaltsentwurf 50 neue Stellen für Planer beim Landesbetrieb Straßen NRW schaffen und dort jeden der rund 100 allein dieses Jahr ausscheidenden Experten ersetzen - Wüst bezweifelte, ob das klappt. "Wer einen Bauingenieur kennt, bitte melden", witzelte er beim Pressegespräch. Leicht ironisch erklärte er auch, warum bei jedem der Projekte immer nur eine mehrjährige Spanne als Endtermin genannt wird: "Da kann inklusive Klagen viel passieren." Also sei der Verzicht auf die Festlegung eines festen Schlusstermines die "Lebensversicherung für den Verkehrsminister".

(rky-)
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