Eltern in NRW gegen Turbo-Abi Ein Bärendienst für die Gymnasien

Meinung | Düsseldorf · Da hat die Landeselternschaft der Gymnasien sich und vor allem den Schulen ein explosives Ei ins Nest gelegt: In mehreren Umfragen sprechen sich überwältigende Mehrheiten gegen das achtjährige Gymnasium aus. Die Wutbürger haben mal wieder gesprochen. G9 und sonst nichts – das ist das Credo der Hardliner.

Schulen in NRW - Fakten im Überblick
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Foto: dpa, Julian Stratenschulte

Da hat die Landeselternschaft der Gymnasien sich und vor allem den Schulen ein explosives Ei ins Nest gelegt: In mehreren Umfragen sprechen sich überwältigende Mehrheiten gegen das achtjährige Gymnasium aus. Die Wutbürger haben mal wieder gesprochen. G9 und sonst nichts — das ist das Credo der Hardliner.

Auch wegen der enormen Resonanz ist die Umfrage ein neuer Schlag für G8 in NRW. Ministerin Löhrmann bröckelt der erst 2014 beschlossene Konsens — Reformen, aber keine Rolle rückwärts — unter den Händen weg.

Die letzte Chance, einen erneuten Systemwechsel zu vermeiden, haben jetzt die Schulen selbst, denn viele müssen noch Lern- und Lehrkultur ändern. Dann und nur dann kann G8 funktionieren; es funktioniert ja auch an vielen Schulen. Trotzdem wird irgendjemand nächstes Jahr in NRW gegen G8 Wahlkampf machen — ob nun AfD, CDU oder SPD.

Die Landeselternschaft muss nun ins G9-Lager wechseln. Es bleibt der fatale Eindruck, dass hier mal wieder ein Akteur in der Gymnasialpolitik die Nerven verloren hat, statt den Entlastungen Zeit zum Wirken zu geben. Schulen und Schüler müssen diese Wankelmütigkeit ausbaden, wenn G8 scheitert. Ihnen hat die Elternschaft einen schlechten Dienst erwiesen.

(fvo)
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