Neuaufstellung nach Wahl-Schlappe Groschek wird doch nicht als SPD-Bundesvize kandidieren

Düsseldorf · Der Vorsitzende der NRW-SPD, Michael Groschek, will auf dem SPD-Parteitag im Dezember doch nicht als Bundesvize kandidieren. Für Groschek seien bereits genug Männer in der Parteispitze vertreten. Die SPD arbeitet nach der Schlappe bei der Bundestagswahl derzeit an ihrer personellen Neuaufstellung.

 Michael Groschek, Vorsitzender der NRW-SPD (Archivbild).

Michael Groschek, Vorsitzender der NRW-SPD (Archivbild).

Foto: dpa, ve htf soe

"Inzwischen ist klar, dass an Männern in der Parteispitze kein Mangel herrschen wird. Deshalb verzichte ich auf die Kandidatur zum Stellvertreter", sagte Groschek der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (Mittwochsausgabe). Er sei froh, "dass mehr Frauen für den Vorstand kandidieren".

In der SPD nimmt damit die personelle Neuaufstellung SPD nach dem Desaster bei Bundestagswahl konkretere Formen. Zuvor hatte die bisherige stellvertretende Vorsitzende Aydan Özoguz angekündigt, sich nicht erneut für das Amt zu bewerben. Sie will aber mit dafür sorgen, dass der Posten an die bayerische SPD-Vorsitzende Natascha Kohnen geht.

Auch Juso-Chefin Johanna Uekermann pocht weiter auf eine Vertretung der jüngeren Generation in der engeren SPD-Parteiführung. "Die Erfahrungen unserer Generation in Ausbildung, Studium, dem Start in das Berufsleben finden sich in der SPD-Spitze bislang nicht wieder", sagte die 30-jährige Uekermann der "Frankfurter Rundschau" vom Dienstag. "Einer Volkspartei wird das nicht gerecht."

Bisher sei die personelle Neuaufstellung der SPD "nicht hinreichend erkennbar", sagte Uekermann weiter mit Blick auf Ankündigungen von SPD-Chef Martin Schulz. Die Jusos fordern einen zusätzlichen Posten in der Riege der Stellvertreter von Schulz, den Uekermann besetzen solle.

Groschek im September nominiert worden

Außerdem sollen Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) und die rheinland-pfälzische Regierungschefin Malu Dreyer SPD-Vize werden. Schwesig hatte im "Spiegel" Parteichef Martin Schulz daran erinnert, dass die neue SPD weiblicher werden solle.

Der SPD-Landesvorstand hatte Groschek im September für den Posten nominiert. Mit Parteichef Schulz und Schatzmeister Dietmar Nietan sei die NRW-SPD "an der Spitze der Partei stark vertreten", begründete Groschek seinen Verzicht weiter. Die NRW-SPD hat zudem sechs Beisitzer für den Bundesvorstand nominiert, darunter vier Frauen.

(ate/dpa/lnw)
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