Kriminalitätsstatistik für NRW Mehr ausländische Tatverdächtige bei Sexualdelikten

Düsseldorf · Bei Sexualdelikten in NRW hat sich der Anteil ausländischer Tatverdächtiger innerhalb von drei Jahren deutlich erhöht. Das teilte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) auf eine Anfrage der AfD im Landtag mit.

 Die Dienstwaffe eines Polizisten (Symbolbild).

Die Dienstwaffe eines Polizisten (Symbolbild).

Foto: dpa, obe;hae sab

Demnach stieg der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung 2016 auf 28,7 Prozent an. 2014 hatte der Anteil noch bei 19,7 Prozent gelegen. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres hatte die Polizei bei fast jeder dritten Sexualstraftat (30,3 Prozent) in NRW einen ausländischen Tatverdächtigen im Visier. Bei Vergewaltigungsdelikten und sexueller Nötigung lag der Anteil ausländischer Tatverdächtiger 2016 sogar bei 38,3 Prozent.

Reul verwies darauf, dass nicht alle ausländischen Tatverdächtigen auch dauerhaft in Deutschland lebten. Zum Teil handele es sich um "reisende Täter" oder Touristen.

 NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU).

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU).

Foto: dpa, mg fpt

Im vergangenen Jahr wurden von der Polizei in Nordrhein-Westfalen 10.376 Sexualstraftaten mit 7084 Tatverdächtigen registriert. Davon waren 2039 Ausländer. 2014 wurden landesweit 10138 Sexualdelikte verübt. Einen Anstieg verzeichnete die Polizei jedoch bei Vergewaltigungen und sexuellen Nötigungen. Diese Delikte stiegen in den vergangenen drei Jahren in NRW von 1814 auf zuletzt 2320 Straftaten.

Laut Innenministerium gab es in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 1223 Fälle von Vergewaltigungen und sexueller Nötigungen mit 1042 Tatverdächtigen. Davon waren 394 Ausländer. Dies entspricht einem Anteil von 37,8 Prozent.

(lsa)
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