Einmalige Option auf G9 für Gymnasien Das Gymnasialkonzept der NRW-CDU ist weltfremd

Meinung | Düsseldorf · Nun hat sich also auch die CDU bewegt und ihr Konzept für die Zukunft der Gymnasien in NRW vorgelegt. Das Papier zeigt, dass lange Bedenkzeit nicht zwangsläufig zu guten Ergebnissen führt.

 G8 oder G9? Das ist hier die Frage.

G8 oder G9? Das ist hier die Frage.

Foto: dpa, awe mov lof sja

Schon die Grundthese, die Schulen sollten entscheiden, führt in die Irre - eben das hat gerade eine große Mehrheit am runden Tisch abgelehnt. Wahlfreiheit zwischen einem G8- und einem G9-Zweig in höheren Klassen für Schüler beziehungsweise deren Eltern ist sinnvoller.

Es ist zweifellos vernünftig, dass die CDU der Versuchung widerstanden hat, den Wechsel für alle zurück zu G9 zu fordern. Das ändert aber nichts an der erschreckenden Weltfremdheit des Gesamtkonzepts. Es soll den Schulen Unruhe ersparen, wenn man sie nicht zu einer Entscheidung zwingt, sie ihnen aber überlässt?

Das ist Wortklauberei und unterschätzt die Entschlossenheit der Eltern; außerdem wird der Streit vor Ort ins Unendliche verlängert, wenn in jedem Schuljahr aufs Neue ein Wechsel möglich ist.

Vollends absurd ist es, eine Überarbeitung der Lehrpläne zu fordern und Schnellschüsse zu verurteilen, aber gleichzeitig zu versprechen, ein Umstieg sei schon 2017 möglich. Im Schuljargon zusammengefasst: Diese Arbeit hat die CDU versiebt.

(fvo)
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