NRW-Innenminister erhebt neue Vorwürfe Ditib wirft Gülen-Anhänger aus Moscheen

Düsseldorf · Gegen den deutsch-türkischen Islam-Verband Ditib werden neue Vorwürfe laut. NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) zufolge liegen der Landesregierung Erkenntnisse vor, dass Vertreter des umstrittenen Islam-Verbandes in NRW-Moscheengemeinden gegen Anhänger des islamischen Predigers Fethullah Gülen vorgehen.

 Trotz der Vorwürfe will die NRW-Landesregierung an ihrer Haltung gegenüber Ditib unverändert festhalten.

Trotz der Vorwürfe will die NRW-Landesregierung an ihrer Haltung gegenüber Ditib unverändert festhalten.

Foto: ap, PK

Trotz der Vorwürfe will die NRW-Landesregierung an ihrer Haltung gegenüber Ditib unverändert festhalten. "Wir haben keinerlei Hinweise, dass sich Ditib politisierend verhält", sagte eine Sprecherin von NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne). Der Verband habe keinen Einfluss auf Lehrmittel oder -inhalte, sondern nur beratende Funktion.

In Hessen kündigte die schwarz-grüne Landesregierung jedoch an, per Gutachten zu klären, ob die Verbindungen von Ditib zur türkischen Regierung zu eng sind. Im NRW-Schulministerium hieß es dazu, ein Gutachten wie in Hessen sei nicht notwendig, weil dort — anders als in NRW — Ditib der einzige Kooperationspartner beim islamischen Religionsunterricht sei.

Ähnlich hatte sich Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) geäußert. Dagegen hat der Innenminister die Kooperation mit Ditib beim Präventionsprojekt "Wegweiser" für gewaltbereite Salafisten beendet. Ditib habe sich nicht ausreichend von einem Kinder-Comic distanziert, der den Märtyrertod verherrlichte.

(RP)
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