Konsequenzen aus Bildungsstudie Die großen Probleme für die Schulen kommen erst noch

Meinung | Düsseldorf · Viertklässler aus NRW erreichen bei einem bundesweiten Vergleichstest nur unterdurchschnittliche Ergebnisse. Das ist beunruhigend. Zumal die Schulen vor einer großen Herausforderung stehen: Immer mehr Schüler mit Migrationshintergrund kommen in die Klassen.

 Unterricht in einer Schule (Symbolbild).

Unterricht in einer Schule (Symbolbild).

Foto: Shutterstock/Oksana Kuzmina

Es ist beschämend, wie die jüngste IQB-Studie Defizite junger Schüler in fast ganz Deutschland aufdeckt. Die Viertklässler sind in den vergangenen fünf Jahren mit ihren Leistungen in Mathematik, Rechtschreibung und beim Zuhören zurückgefallen. Auch für Nordrhein-Westfalen ergibt sich kein erfreuliches Bild.

Fehlgeleitete Schulpolitik hat damit zu tun. Einsparungen bei Lehrern, unterschiedliche Bezahlung und Beamtenmodelle, Unterrichtsausfall, falsche Ausstattungen, kaum Sanierungen der Gebäude und mangelhaft angepasste Lehrerausbildung sind ein Armutszeugnis für eines der reichsten Industrieländer der Welt.

Dabei rollt die größte Herausforderung der vergangenen Jahrzehnte erst noch auf die Schulen zu: Wenn immer mehr Schüler mit Migrationshintergrund in die Klassen kommen, bedarf es einer guten Organisation und hochmotivierter Lehrer, um allen Kindern gute Förderung zu ermöglichen.

Leider dürften viele jetzt von der Politik ergriffene Maßnahmen dafür zu spät kommen, es fehlt schlicht an Lehrern. Und angesichts der Langsamkeit der Kultusministerkonferenz, die zuletzt den zaghaften Beschluss fasste, eine bundesweite Werbekampagne für das Lehramtsstudium zu erwägen, bedarf es eines Aufrüttelns alter Strukturen und mutiger Zusammenarbeit aller Beteiligten.

(jd)
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