Armin Laschet stellt Kabinett vor Das sind die Minister der schwarz-gelben Koalition in NRW

Düsseldorf · Die Minister der schwarz-gelben Koalition in NRW stehen fest: Nach der FDP hat jetzt auch die CDU ihr Personal-Tableau bekanntgegeben. Herbert Reul wird Innenminister, Lutz Lienenkämper Finanzminister und Peter Biesenbach Justizminister. Wir stellen das neue Kabinett vor.

Das sind die NRW-Minister im Kabinett von Armin Laschet
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Das ist das Kabinett von Armin Laschet

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Foto: dpa/Federico Gambarini

Die Minister der schwarz-gelben Koalition in NRW stehen fest: Nach der FDP hat jetzt auch die CDU ihr Personal-Tableau bekanntgegeben. Herbert Reul wird Innenminister, Lutz Lienenkämper Finanzminister und Peter Biesenbach Justizminister. Wir stellen das neue Kabinett vor.

Am Dienstag war Armin Laschet zum neuen Ministerpräsidenten von NRW gekürt worden. Mit einer Stimme Mehrheit führt er die neue schwarz-gelbe Koalition an. Mit welchen Ministern er regieren wird, das hat er am Donnerstagvormittag bekanntgeben.

  • Herbert Reul wird Innenminister. Der 64-Jährige ist seit 2012 Vorsitzender der CDU/CSU-Gruppe im Europäischen Parlament. Gleichzeitig ist er Bezirksvorsitzender der CDU Bergisches Land. Von 1991 bis 2003 war er Generalsekretär der NRW-CDU. Der ehemalige Studienrat ist verheiratet, hat drei Töchter und lebt mit seiner Frau in seiner Heimatstadt Leichlingen.
  • Lutz Lienenkämper wird Finanzminister. Der 48-jährige Meerbuscher war von 2009 bis 2010 Minister für Bauen und Verkehr im Kabinett von Jürgen Rüttgers. Der Jurist ist seit 2005 Landtagsabgeordneter, der CDU trat er im Dezember 1988 bei. Lienenkämper ist Vorsitzender der CDU Rhein-Kreis-Neuss.
  • Karl-Josef Laumann wird Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales. Der einstige Rivale von Laschet war bislang Patientenbeautragter der Bundesregierung. Von 2010 bis 2014 hatte er den Fraktionsvorsitz der CDU in NRW inne, 2010 bis 2012 war er stellvertretender Landesvorsitzender der CDU NRW. Der gelernte Maschinenschlosser ist 1957 in Riesenbeck geboren. Er ist verheiratet und hat drei Kinder. Mitglied der CDU ist er seit 1974.
  • Isabel Pfeiffer-Poensgen wird Ministerin für Kultur und Wissenschaft. Sie wurde 1954 in Aachen geboren und studierte dort Geschichte und Kunstgeschichte sowie in Köln Rechtswissenschaften. Seit 2004 ist sie Generalsekretärin der Kulturstiftung der Länder. Zudem war sie Kanzlerin der Hochschule für Musik in Köln. Pfeiffer-Poensgen ist parteilos.
  • Ina Scharrenbach wird Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung. Ihren Ruf als akribische Fachfrau und geschickte Verhandlerin hat Scharrenbach sich in der vergangenen Legislaturperiode vor allem in zwei Parlamentarischen Untersuchungsausschüssen (PUA) erarbeitet. Im WestLB-PUA machte sie Eindruck, weil sie bei einer Zeugenvernehmung die flapsigen Sticheleien des ehemaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder (SPD) zu kontern wusste. Im Silvester-PUA tat sie sich mit enormen Detailkenntnissen hervor und wusste teilweise mehr über die Interna des missglückten Polizeieinsatzes in der Kölner Silvesternacht als die Polizei selbst. Außerdem ist Scharrenbach Vorsitzende der Frauen-Union in NRW.
  • Christina Schulze Föcking wird Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur und Verbraucherschutz. Die 40-Jährige ist Landwirtin und führt einen Bauernhof. Die zweifache Mutter kommt aus Emsdetten. Die Frau aus einem Drei-Generationen-Haus im Münsterland verkörpert wie kaum jemand sonst in der NRW-CDU eine Mischung von Bodenständigkeit und Modernität. Schulze Föcking kann ihrem Gegenüber beim Thema Tierversuche eindringlich ins Gewissen reden und einen Augenblick später mit Anekdoten aus ihrer Kindheit auf dem Lande Lachsalven provozieren.
  • Hendrik Wüst wird Verkehrsminister. Der 41-Jährige war von April 2006 bis Februar 2010 Generalsekretär der CDU in NRW. Der CDU trat der Rechtsanwalt 1992 bei. Im Landtag sitzt er seit 2005, seit 2010 war er wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion. Er wurde in Rhede in Westfalen geboren, dort lebt er bis heute. Zu seinen Hobbys zählt die Jagd.
  • Peter Biesenbach wird Justizminister. Der 69-Jährige aus Hückeswagen hat sich mit der Leitung von zwei Parlamentarischen Untersuchungsausschüssen einen Namen gemacht: den zur Kölner Silvesternacht und den zur WestLB. Der Rechtsanwalt sitzt seit dem Jahr 2000 im Landtag und ist seit 1966 Mitglied der CDU. Biesenbach ist verheiratet. Von 2005 bis 2010 war er Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion.
  • Stephan Holthoff-Pförtner wird Minister für Bundesangelegenheiten, Europa, internationale Beziehungen und Medien. Damit tritt der 68-Jährige als Präsident des Verbandes Deutscher Zeitungsverleger zurück, das Amt hat er erst seit November inne. Der Jurist war ein langjähriger Vertrauter und der Anwalt des gestorbenen Altkanzlers Helmut Kohl. Holthoff-Pförtner dürfte in der Staatskanzlei auch der Botschafter des Ruhrgebiets werden. In Essen ließ er sich nach seinem Jurastudium in Freiburg als Rechtsanwalt nieder. Er ist der Netzwerker der Kanzlei und in der Politik gut verdrahtet.

Der Vorstand der FDP hatte bereits am Mittwochabend sein Personaltableau beschlossen. Die Partei stellt in der schwarz-gelben Koalition drei Minister. Das sind:

  1. Joachim Stamp: Der 47-Jährige wird der wichtigste Mann hinter Laschet. Der studierte Politikwissenschaftler übernimmt ein neu zugeschnittenes Ministerium für Integration, Jugend, Kinder und Familie und wird Vize-Ministerpräsident. Stamp ist einer der erfolgreichsten FDP-Kommunalpolitiker bundesweit: Dreimal hintereinander hat er mit hoher Zustimmung Direktmandate für den Bonner Stadtrat erobert.
  2. Andreas Pinkwart: Der 56-jährige Wirtschaftsprofessor wird ein Querschnittsministerium für Wirtschaft, Digitales und Energie leiten. Der Rheinländer gehörte bereits von 2005 bis 2010 als Wissenschaftsminister dem schwarz-gelben Kabinett von Jürgen Rüttgers (CDU) an. Er führte in NRW Studiengebühren mit sozialer Komponente ein. Der über Parteigrenzen anerkannte Wissenschaftler war bislang Hochschulrektor in Leipzig. Von 2002 bis 2010 führte er den FDP-Landesverband und löste den in mehrere Affären verstrickten Jürgen Möllemann ab.
  3. Yvonne Gebauer: Die 50-jährige Schulpolitikerin der FDP-Landtagsfraktion wird das Schulministerium übernehmen und hätte damit einen möglichst harmonischen Übergang vom verhassten "Turbo-Abi" zum neunjährigen Gymnasium als Regelfall zu organisieren. Die verheiratete Kauffrau und Mutter eines Kindes sitzt seit 2012 im Düsseldorfer Landtag und hat sich dort als besonnene, sachorientierte Politikerin profiliert. Zuvor war die Kölnerin in ihrer Heimatstadt acht Jahre bildungspolitische Sprecherin der FDP-Ratsfraktion.

Die CDU hat zudem weitere Personalien bekanntgegeben — vom Fraktionschef über die Staatssekretäre bis hin zum Parlamentarischen Geschäftsführer.

  1. Bodo Löttgen wird Fraktionschef der CDU. Der 58-Jährige aus Elsenroth im Oberbergischen Kreis ist seit 2012 Generalsekretär der NRW-CDU und engster Berater von Armin Laschet. Vor seiner politischen Laufbahn war Löttgen Polizist und beim Bundeskriminalamt tätig. Seit 2005 sitzt er im Landtag. Löttgen ist verheiratet.
  2. Matthias Kerkhoff wird Parlamentarischer Geschäftsführer.
  3. Nathanael Liminski wird Chef der Staatskanzlei.
  4. Josef Hovenjürgen soll im Juli als Generalsekretär der Partei vorgeschlagen werden.
  5. Der Polizeipräsident von Köln, Jürgen Mathies, wird Staatssekretär im Innenministerium.
  6. Klaus Kaiser wird ebenfalls Staatssekretär. Angesiedelt ist sein Posten im Kulturministerium.
  7. Andrea Milz wird Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt. Angesiedelt ist der Posten in der Staatskanzlei.
  8. Serap Güler wird Staatssekretärin im Integrationsministerium.
(das)
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