Bildungsexpertin Sigrid Beer Schüler sollen sich mehr mit Verbraucherfragen befassen

Düsseldorf · Darf man Musiktitel aus dem Netz herunterladen? Sind die Klagen der Milchbauern berechtigt, und warum steht Glyphosat weltweit in der Kritik? Mit verbrauchernahen Fragen wie diesen soll sich nach dem Wunsch der Grünen der Schulunterricht in NRW künftig verstärkt befassen.

 Unterrichtsfächer sollen alltagsbezogener werden.

Unterrichtsfächer sollen alltagsbezogener werden.

Foto: dpa, Daniel Reinhardt

Die Bildungsexpertin der Landtagsfraktion, Sigrid Beer, betont jedoch, dass es dazu keines neuen Unterrichtsfachs bedürfe. Vielmehr solle Alltagswissen dieser Art fächerübergreifend vermittelt werden. Für die natur- und gesellschaftswissenschaftlichen Fächer habe der Landtag bereits die entsprechenden Grundlagen geschaffen.

Bis zu Landtagswahl im Mai 2017 soll das Fach Hauswirtschaft als "zentrales Ankerfach" einbezogen werden und einen neuen Namen bekommen; möglicherweise wird dann vom Fach "Konsum, Ernährung, Gesundheit" (KEG) die Rede sein.

Die Grünen haben von der Hauswirtschaftsexpertin Kirstin Schlegel-Matthies (Universität Paderborn) Handreichungen für Lehrer und Schüler erarbeiten lassen, die aufzeigen, wie mit wichtigen Fragen des Alltags in der Schule umgegangen werden kann. "Schule hat die Verantwortung, Kompetenzen anzubahnen", so Schlegel-Matthies.

Es komme darauf an, bereits vorhandene Fächer "intelligent miteinander zu verbinden." Auch Beer betonte, dass die keinesfalls der Stundenplan ausgeweitet werden solle. Das neue Fach KEG steht bereits in an einigen Modellschulen Primarbereich und Sekundarstufe I) auf dem Lehrplan.

Dass verbraucherorientierter Unterricht schon in der Grundschule möglich ist, steht für Beer außer Frage. Im Sachunterricht könne es beispielsweise darum gehen, wieviel Fett in der Wurst oder wieviel Zucker im Nuss-Nougat-Aufstrich vorhanden sei. Eine solche experimentelle Herangehensweise mache den Kindern Spaß und schärfe das Bewusstsein für gesunde Ernährung. Darauf, die die Grünen-Politikerin, kann dann weiter aufgebaut werden.

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