Korruptionsaffäre Fahndung nach Angeklagtem — Auftakt im BLB-Prozess geplatzt

Düsseldorf · Da ein Angeklagter nicht vor Gericht erschien, ist am Mittwoch in Düsseldorf der Auftakt im Prozess um Korruption beim landeseigenen Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) geplatzt. Nach dem Angeklagten wird gefahndet.

 Die spektakulärste Korruptionsaffäre seit Jahren in Nordrhein-Westfalen soll vor Gericht aufgerollt werden.

Die spektakulärste Korruptionsaffäre seit Jahren in Nordrhein-Westfalen soll vor Gericht aufgerollt werden.

Foto: dpa, os pzi skm fdt

Das Düsseldorfer Landgericht hat einen Haftbefehl erlassen. Die Verteidiger des 68-jährigen Rechtsanwaltes räumten ein, derzeit keinen Kontakt zu ihm zu haben. Das Verfahren wurde auf den 26. April vertagt. Wenn die Polizei den Adeligen aus Bad Neuenahr findet, kommt er in Untersuchungshaft. "Sollte sich das Ganze aufklären, kann der Haftbefehl natürlich schnell aufgehoben werden", erklärte ein Gerichtssprecher.

Die spektakulärste Korruptionsaffäre seit Jahren in Nordrhein-Westfalen soll vor Gericht aufgerollt werden. Angeklagt wegen Bestechlichkeit, Untreue und Verrat von Dienstgeheimnissen ist unter anderem der ehemalige Chef des landeseigenen Baubetriebs.

Nach fast sechsjähriger Ermittlungsarbeit sollte die spektakulärste Korruptionsaffäre seit Jahren in NRW von diesem Mittwoch an vor dem Düsseldorfer Landgericht aufgerollt werden. Auch beim Bau des Gerichtsgebäudes, in dem der Fall nun verhandelt wird, soll es nicht mit rechten Dingen zugegangen sein.

Öffentlich wurde der Verdacht bereits 2010 durch die Kostenexplosion beim Bau des NRW-Landesarchivs in Duisburg. Dieser Komplex ist in der aktuellen Anklage allerdings nicht enthalten. Die Ermittler sehen ihr Misstrauen bei fünf anderen Tatkomplexen bestätigt. In diesen Fällen summiere sich der Gesamtschaden für den Steuerzahler auf mehr als 16 Millionen Euro.

Dabei geht es um das Justizzentrum Düsseldorf, das Gelände für den Neubau einer Fachhochschule in der Landeshauptstadt, das Polizeipräsidium Köln, Schloss Kellenberg in Jülich und das ehemalige Landesbehördenhaus in Bonn.

(RP/dpa)
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