Düsseldorf CSU kritisiert Aufnahmestopp für Marokkaner als "scheinheilig"

Düsseldorf · "Scheinheilig, verlogen und inakzeptabel." Die CSU übt scharfe Kritik am nordrhein-westfälischen Aufnahme-Stopp für Marokkaner.

 CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer ist in seiner Partei für den bereich Attacke zuständig.

CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer ist in seiner Partei für den bereich Attacke zuständig.

Foto: dpa, chc cul

"Das rot-grün-regierte Nordrhein-Westfalen möchte ab sofort keine Asylbewerber aus Marokko mehr aufnehmen, aber zeitgleich wird eine konsequente Ausweitung der sicheren Herkunftsstaaten verschleppt — das ist scheinheilig, verlogen und inakzeptabel", sagte CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer unserer Redaktion.

Das "rot-grüne Geschachere" führe erneut zu Zeitverlust. "Diesen Pakt der gegenseitigen Rücksichtnahme von Rot-Grün können wir nicht hinnehmen", betonte Scheuer.

NRW bekommt vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) keine weiteren Asylbewerber aus Marokko zugewiesen. Innenminister Jäger hatte zu Beginn der Woche angekündigt, das Land werde sich außerdem dafür einsetzen, dass die Asylverfahren bereits eingereister Marokkaner beschleunigt werden, um sie schneller zurückführen zu können.

Allein im vergangenen Jahr wurden 6444 Einreisende aus Marokko in NRW registriert. Wie viele sich insgesamt in NRW aufhalten, ist unklar. Obwohl Marokkaner 2015 nur zwei Prozent aller nach NRW eingereisten Flüchtlinge ausmachten, gelten sie zusammen mit anderen Nordafrikanern als besonders problematische Gruppe. So sollen die Täter der Kölner Silvesternacht, in der Hunderte Frauen auf offener Straße bestohlen und belästigt wurden, überwiegend aus Marokko und Algerien stammen.

(dpa/may-)
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