AfD-Veranstaltung in Essen Frauke Petry — hochschwanger im Landtagswahlkampf

Die Bundesvorsitzende der AfD, Frauke Petry, hat einen Kurswechsel in der Familienpolitik gefordert. Es müsse in Deutschland wieder selbstverständlich sein, Kinder zu bekommen, sagte die 41-Jährige auf einer Wahlveranstaltung ihrer Partei in Essen.

AfD: Frauke Petry macht schwanger Wahlkampf 2017 in Essen
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Frauke Petry macht Wahlkampf für die AfD in Essen

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Foto: rtr, WR/ste

Petry, die hochschwanger ist und ihr fünftes Kind erwartet, forderte, Familien bei Steuern und Sozialabgaben zu entlasten. Die jungen Mütter müssten wieder in die Lage versetzt werden, sich in den ersten Jahren um ihr Kind zu kümmern. Es müsse Schluss damit sein, diese Frauen als "Heimchen am Herd zu verunglimpfen", sagte die gebürtige Dresdenerin, die als Jugendliche in Bergkamen bei Dortmund aufwuchs.

Aus erster Ehe hat Petry vier Kinder. Im vorigen Jahr hat sie den Vorsitzenden der AfD in NRW, Marcus Pretzell, geheiratet, der Vater von ebenfalls vier Kindern ist. Wann das gemeinsame Kind zur Welt kommt, sagen die beiden AfD-Politiker nicht. Pretzell rümpfte leicht die Nase, als er vom Essener Parteichef Stefan Keuter einen grünen Strampler geschenkt bekam: "Mit Grün habe ich meine Probleme", sagte er unter Anspielung auf den politischen Gegner. Doch Keuter hatte da noch ein blaues T-Shirt parat. "Blau ist sehr gut", sagte Pretzell mit Blick auf das blaue Parteilogo.

An der Wahlveranstaltung auf dem Marktplatz in Altenessen nahmen rund 500 Menschen teil; die Polizei war mit einem Großaufgebot vertreten, um Zusammenstöße mit Gegendemonstranten zu unterbinden. Während der Reden von Pretzell und Petry machte eine Gruppe junger Leute lautstark Zwischenrufe und skandierte: "Halt die Fresse." Pretzell sagte: "Wenn es politisch gewollt würde, könnte man das auflösen — und ich will."

Der Parteichef knöpfte sich vor allem die SPD vor. Ihr neuer Vorsitzender Martin Schulz habe sich und sein Umfeld während seiner Zeit als Präsident des Europaparlaments bereichert, sagte Pretzell, der selbst Mitglied des Europaparlaments ist und als Spitzenkandidat in den NRW-Wahlkampf zieht. Neben der Bildung will er in den kommenden Wochen die Staus auf den Straßen und vor allem die innere Sicherheit zum Thema machen. Verantwortlich für die Missstände seien vor allem die Sozialdemokraten.

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