Virus auf Krankenhaus-Servern Hacker-Angriffe auch in Kleve und Kalkar

Neuss · Neben dem Lukaskrankenhaus in Neuss sind auch Computer der Katholische-Karl-Leisner-Trägergesellschaft mit Klinikstandorten in Kleve und Kalkar von einem Computervirus betroffen. Auch in anderen Bundesländern gibt es offenbar Probleme.

 Ärzte und Patienten in Neuss wurden über den System-Ausfall mittels Flugblättern informiert.

Ärzte und Patienten in Neuss wurden über den System-Ausfall mittels Flugblättern informiert.

Foto: Andreas Woitschützke

Am Niederrhein hat das Virus seit Dienstag einige Server infiziert. Dort seien aber Verwaltungs-, und keine Patientendaten gespeichert, teilte der Pressesprecher der Kliniken, Christian Weßels, am Freitag mit.

Nach Informationen unserer Redaktion haben Computerviren außerdem Rechner von Krankenhäusern in Mönchengladbach, in Essen und Köln infiziert. Das LKA ermittelt im Neusser Fall und bestätigte, dass schon Ende 2015 eine Klinik in NRW von einem Computervirus betroffen war.

Die LKA-Ermittler gehen von einem Angriff mittels Ramsonware aus. Diese Schädlinge werden oftmals per E-Mailanhang übertragen. Auch der Besuch von infizierten Internetseiten kann Schaden anrichten. Die Täter verändern regemäßig den Quellcode der Schadsoftware. Dies erschwert den Schutz.

Betroffene Server dienen der Datenablage

Ebenso wie in Neuss haben die Kliniken in Kleve und Kalkar ihre Server abgeschaltet, um das Virus aufzuhalten. In Kleve und Kalkar sei die Versorgung der Patienten nicht beeinträchtigt. "Die betroffenen Rechner befinden sich in einem Netzwerk, das lediglich zur Dateiablage unserer beiden Krankenhäuser St.-Antonius-Hospital Kleve und St. Nikolaus Hospital Kalkar genutzt wird", sagt Weßels.

Im Lukaskrankenhaus in Neuss stellen sich die Mitarbeiter darauf ein, am Wochenende ohne Computerunterstützung zu arbeiten. Patienten mit Herzinfarkt oder Schwerverletzte werden derzeit nicht aufgenommen. Seit Mittwoch hat das Krankenhaus alle Rechner abgeschaltet.

"Versorgung können wir sicherstellen"

"Die Versorgung können wir aber sicherstellen. Wir arbeiten quasi im Handbetrieb", sagt der kaufmännische Geschäftsführer der Städtischen Kliniken, Nicolas Krämer.

"Wir bekommen aktuell viele Anrufe von Kliniken und Firmen aus der Region und anderen Bundesländern, die mit ähnlichen PC-Problemen zu kämpfen haben", sagt Pressesprecher Andreas Kremer.

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