Düsseldorf Kita-Engpass für Kinder über drei

Düsseldorf · Ausbau von Angeboten für Kinder unter drei Jahren schränkt Kapazität ein.

Plätze für Kinder über drei Jahre (Ü 3) in Tageseinrichtungen werden knapper. Diese Einschätzung der CDU wurde gestern bei einer Expertenanhörung im Landtag bestätigt. Der Ausbau des Betreuungsangebots für Kinder unter drei Jahren (U 3) hat in etlichen Einrichtungen zu einer Verringerung der Aufnahmekapazität geführt. Eine Kita mit früher beispielsweise 40 Ü3-Plätzen bietet jetzt zwar zehn U3-Plätze an, aber nur noch 20 Ü3-Plätze.

Hinzu kommt: Eltern, die einen U3-Platz bekommen, aber nur einen befristeten Betreuungsvertrag abgeschlossen haben, müssen damit rechnen, dass ihr Kind mangels Platz die Kita verlassen muss, sobald es drei Jahre alt ist. Umgekehrt können auch jene Eltern Probleme bekommen, die ihr Kind erst mit drei Jahren in die Kita schicken wollen. Denn die freigewordenen Ü3-Plätze werden in der Regel von den nachrückenden "eigenen" Kita-Kindern belegt. Kinder "von außen" haben somit kaum noch eine Chance.

Nach Ansicht der Freien Wohlfahrtspflege haben die Kommunen im Zuge des U3-Ausbaus die Bedürfnisse der Eltern mit Kindern über drei Jahren unterschätzt. Die Verbände kritisieren auch die "starren Belegungszwänge", die mit den Fristen bei der Förderung von U3-Plätzen verbunden sind: Da U3-Plätze öffentlich gefördert werden, dürfen sie nicht mit Ü3-Kindern belegt werden. Andernfalls müssen die Fördergelder zurückgezahlt werden.

Nach Angaben der kommunalen Spitzenverbände stehen in Düsseldorf auch wegen der Neuregelung des Schuleintrittsalters 1000 Plätze nicht zu Verfügung.

Die Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen regen an, dass eine Kita bei Engpässen mit Zustimmung des Landesjugendamtes vorübergehend überbelegt werden darf. Andrea Milz (CDU) warf der Regierung vor, nur noch U3 im Auge zu haben: "Offenbar ist der Kindergarteneintritt mit drei Jahren von ihr nicht mehr gewollt."

(RP)
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