Rosenmontagszug Karnevalszug fährt in den Mai

Geldern · In Geldern wird heute der wegen Sturms abgesagte Karnevalszug nachgeholt.

Rosenmontagszug: Karnevalszug fährt in den Mai
Foto: van Offern, Markus

Im Gelderner Ortsteil Hartefeld geht es heute hoch her. Denn dort startet ab 15.11 Uhr der Karnevalszug, der an Rosenmontag wegen einer Sturmwarnung aus Sicherheitsgründen ausgefallen war. Weil mittlerweile Frühling ist, heißt er nun Sambazug. "Klar, ein klassischer Rosenmontagszug wäre noch schöner", sagt Prinz Klaus I, der gestern Abend noch mit Elferrat und der heimischen St.-Antonius-Bruderschaft, die das Großereignis veranstaltet, den Maibaum geschmückt und vor der Dorfkneipe aufgestellt hat.

In Hartefeld haben sie keine Probleme mit dem Brauchtums-Mix. "Es gab überhaupt keine Kritik von Mitgliedern, dass wir den Rosenmontagszug in leicht veränderter Form jetzt nachholen und mit dem Tanz in den Mai kombinieren", erklärt Winfried Rinass. Der Brudermeister der St.-Antonius-Schützen muss es schließlich wissen: "Auch unser Pastor hat gesagt: Das mit dem Samba-Zug könnt ihr ruhig machen." Schließlich sei die Fastenzeit ja auch vorbei.

Wobei die Absage an Karneval, so traurig sie Prinz Klaus I. gestimmt hat, auch ihre Vorteile hat. "Denn für heute haben sich einige Gruppen angemeldet, die sonst an Rosenmontag beispielsweise auf ihren eigenen Zügen unterwegs sind", so Degenhardt. Viele Gruppen hätten noch ihr Wurfmaterial gebunkert, weil das Verfallsdatum noch nicht überschritten ist. Diesen Süßkram soll es heute in Hartefeld regnen. "Nur die Rosen, die damals ans Publikum verteilt werden sollen, die mussten wir neu besorgen", verrät der 56-Jährige, der als Pflegedienstleiter im Gocher Krankenhaus arbeitet. Logisch, dass da wieder ein paar Euro extra fällig werden. Obwohl die Kontakte zu den nicht gerade wenigen Gärtnereien eng sind. Man kennt sich halt.

Ansonsten beginnt heute Nachmittag eine Fahrt ins Ungewisse. "Wir wissen nicht, wie viele Leute zu unserem Samba-Zug kommen. Wie viele sind außer uns verkleidet?", fragt sich Winfried Rinass, der sogar zusätzlich eine Samba-Musik-Gruppe engagiert hat, die die Dorfstraße hoch- und runterzieht. Für Tänzerinnen à la Rio reicht das Geld zwar nicht. Muss es auch nicht, finden sie. Dann lacht der Brudermeister: "Ich weiß ja noch nicht einmal, was die in Brasilien den Jecken zurufen." Er und Prinz Klaus I. bleiben heute jedenfalls beim Helau, ehe abends noch in den Mai getanzt wird. Natürlich in der Dorfkneipe. Die mit dem Maibaum davor.

(RP)
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