Düsseldorf Nur der Regen drückte aufs Gemüt

Düsseldorf · Viele Jecke flüchteten in Düsseldorf vor dem Wetter, abends wurde es voll.

Altweiber 2016: Zwölf jecke Gruppen in Düsseldorf
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2016: Zwölf jecke Gruppen an Altweiber in Düsseldorf

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Foto: Ina Schwerdtfeger

Das Wetter drückte schon ein bisschen aufs "Möhne"-Gemüt und auch auf die Besucherzahlen vorm Düsseldorfer Rathaus. Aber beim Sturm aufs landeshauptstädtische Machtzentrum war die Stimmung so ausgelassen, wie man es von Düsseldorfs Altweiber(n) kennt. Schon um 11 Uhr rüttelten die Ersten an den Türen. Der "American Women's Club of Düsseldorf" macht das schon seit 23 Jahren und ist "stolz darauf". Seit 8 Uhr hatten die ersten "Blondinen" an den Treppenstufen auf Einlass gewartet, schick mit Tiara und einer Schärpe mit dem Titel "Miss Behaviour".

Am Benehmen der Jecken hatte die Polizei zumindest bis zum frühen Abend nicht viel auszusetzen, 64 Platzverweise zeugen vor allem davon, dass die Beamten auch nicht mit sich diskutieren ließen. 14 Festnahmen waren bis 18 Uhr erfolgt, der Einsatz aber erst heute in den Morgenstunden beendet. Mit den Zahlen der Polizei decken sich auch die des Frauen-Security-Points, der als Folge der Silvester-Übergriffe eingerichtet worden war: Keine einzige Frau suchte dort nach sexuellen Attacken Zuflucht, auch die Hotline blieb ungenutzt. Gleichwohl waren bei der Polizei einige Sittlichkeitsdelikte angezeigt worden, bei insgesamt niedrigem Anzeigenaufkommen, wie es hieß.

Während der Marktplatz normalerweise zu Altweiber völlig mit Menschen übersät ist, feierten viele Jecke gestern lieber drinnen. Wegen Dauerregens drängten sich viele Karnevalsfans unter den überdachten Bereichen am Verwaltungsgebäude gegenüber dem Rathaus. Die Flucht in die Kneipen ging meist auch nicht trocken ab, - vor allen Lokalen bildeten sich lange Menschenschlangen.

Stammgäste sind Elke Wilholen und Marion Jonas. "Düsseldorfer Weiter" heißt ihr Heimatverein, und seit dem Gründungsjahr 1978 haben sie nicht einmal ausgesetzt. "Wir freuen uns, dass Frauen symbolisch an die Macht kommen, auf die gute Stimmung und auf das super Prinzenpaar", sagte Wilholen, noch bevor Oberbürgermeister Thomas Geisel das Feld räumen musste. "Frauen sollten mehr im Karneval berücksichtigt werden, der ist immer noch zu männlich", sagt Jonas, die "original Kostüme" trug und dazu einen Vereinsschal.

(RP)
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