Düsseldorf Jäger wehren sich gegen Jagdgesetz

Düsseldorf · NRW-Jagdverband: Der Abschuss von Katzen muss auch künftig möglich sein.

Der Landesjagdverband NRW gibt sich nicht geschlagen: Gegen das geplante neue Jagdrecht will der Verband mit einer Serie von Regionalkonferenzen mobil machen. "Wir wenden uns an Jäger und Grundeigentümer, an Land- und Forstwirte, sowie an Fischereiverbände und die Politik", so ein Sprecher zu unserer Zeitung. Die Veranstaltung für den Regierungsbezirk Düsseldorf werde am 21. Oktober in Wesel stattfinden.

Wie berichtet, hatte NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) am Dienstag den Entwurf für das neue Gesetz vorgestellt. Demnach soll künftig etwa die Jagd mit Totschlagfallen sowie der Abschuss von streunenden Katzen und Hunden verboten werden.

Der Jagdverband pocht dagegen darauf, dass die freilebenden Tiere vor wildernden Katzen und Hunden geschützt werden müssten. Bislang werden nach Angaben des Verbandes in NRW bis zu 10 000 Katzen pro Jahr von Jägern erschossen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat diese Praxis immer wieder angeprangert mit der Begründung, Hauskatzen stellten nachweislich keine Gefahr für wilde Arten dar.

Der CDU-Umweltexperte Rainer Deppe sagte, Rot-Grün habe vier Jahre lang in Arbeitskreisen und an runden Tischen Scheindebatten geführt. Der jetzt vorgelegte Entwurf sei "der klare Beleg dafür, dass Minister Remmel am Ende doch völlig einseitig für naturferne Tierschützer Partei ergreift". Deppe kritisiert, dass künftig auch juristische Personen - wie zum Beispiel Tier- und Naturschutzverbände - die Jagd auf ihren Grundstücksflächen verbieten können: "Damit wäre eine flächendeckende Jagd in Nordrhein-Westfalen nicht mehr möglich." Zudem sei die Wiedereinführung der Jagdsteuer ein Schlag ins Gesicht der Jägerschaft.

Die SPD deutete unterdessen Bereitschaft zu Änderungen an: "Wir werden mögliche Anregungen und Kritik offen diskutieren und konstruktiv aufnehmen", sagte der umweltpolitische Sprecher der Fraktion, Norbert Meesters, mit Blick auf die bevorstehende Verbändeanhörung. Der Jagdverband ist zuversichtlich, dass das Jagdgesetz "nicht so aus dem Landtag herauskommt, wie es hineingekommen ist".

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort