Raus in die Natur Die schönsten Waldwanderungen in NRW

Düsseldorf · Bächer und Flüsse, Pfade und Wege durchs Grün oder Gold, ein weiter Ausblick über dichte Baumkronen oder auf majestätische Felsen: In unserer Heimatserie stellen wir die schönsten Waldwanderrouten in Nordrhein-Westfalen vor.

 Die Externsteine bei Horn-Bad Meinberg bieten nicht nur einen imposanten Anblick: In den umliegenden Wäldern laden zahlreiche Rundwege zum Erkunden und Wandern ein. Wer sich für eine Tour über die Hermannshöhen entscheidet, kommt an den bis zu 40 Meter hohen Felsen vorbei.

Die Externsteine bei Horn-Bad Meinberg bieten nicht nur einen imposanten Anblick: In den umliegenden Wäldern laden zahlreiche Rundwege zum Erkunden und Wandern ein. Wer sich für eine Tour über die Hermannshöhen entscheidet, kommt an den bis zu 40 Meter hohen Felsen vorbei.

Foto: Teutoburger Wald Tourismus/ A. H

Von Gebirge im Sauerland bis hin zu saftigen, grünen Wiesen und Feldern am Niederrhein - NRW hat allen Wanderfreudigen eine Menge zu bieten. Darunter auch 935.000 Hektar Wald - über ein Viertel der Fläche von Rheinland und Westfalen. Ab Samstag werden in den Lokalausgaben unserer Zeitung zwei Wochen lang regelmäßig unter dem Begriff "Heimat" die schönsten Orte, Genüsse, Geschichten und Bilder aus der Region vorgestellt. Die vielfältigen Einblicke in unsere Heimat enden mit der letzten Folge der Serie am Samstag, 4. November. Zum Auftakt hat unsere Redaktion Experten nach Wanderrouten gefragt, die besonders im Herbst zum Ausflug in die Wälder von NRW inspirieren.

Rothaarsteig Einer der schönsten Höhenwege Europas punktet mit 154 Kilometern Wanderstrecke und viel Abwechslung. Auch "Weg der Sinne" genannt, führt der Rothaarsteig über naturnahe Wege, Pfade und Waldwirtschaftswege, beginnt in Brilon und endet im hessischen Dillenburg. Sogenannte Waldsofas und Ruhebänke, Vesperinseln, Schutzhütten und Waldliegen möbeln den Rothaarsteig buchstäblich auf. Neben zahlreichen Aussichtspunkten passiert der Weg auch viele naturkundliche oder kulturell und historisch interessante Anlaufpunkte in NRW. "Der Deutsche Wanderverband hat die Route als ,Qualitätsweg Wanderbares Deutschland' ausgezeichnet", betont Valeria Melis vom Verein Tourismus NRW. Eine Besonderheit ist außerdem der bei der Schmallenberg-Schanze von Rothaarsteig-Rangern errichtete "Kyrill-Pfad", der an den schweren Orkan im Januar 2007 erinnert. Der 1000 Meter lange Pfad wurde in den Windwurf hineingebaut: Auf Stegen und Trittleitern gelangen Besucher zu aufgerichteten Wurzeltellern und zu umgestürzten Bäumen (www.rothaarsteig.de).

Hermannshöhen Mit Schild und Schwert gekämpft wird hier nicht mehr, marschiert und gewandert aber schon: Vom Rückgrat des Teutoburger Waldes aus bieten sich Wanderfreudigen einzigartige Aussichten. Als Hermannshöhen führen der gut 150 Kilometer lange Hermannsweg und der 70 Kilometer lange Eggeweg über das Rückgrat des Teutoburger Waldes und des Eggegebirges. Das Wanderwegenetz der beiden traditionsreichen Kammwege ist über 100 Jahre alt. Der Teutoburger Wald bietet außerdem weitere Routen auf kleinerem Gebiet. Ein Abstecher durch das Waldgebiet lohnt sich, zum Beispiel an die Dörenther Klippen. Am Wegesrand der Wanderroute liegen zahlreiche bedeutende Sehenswürdigkeiten der Region, darunter die bis zu 40 Meter hohen Externsteine bei Horn-Bad Meinberg und das Hermannsdenkmal bei Detmold. Die Hermannshöhen gehören zu den beliebtesten Wanderwegen - nicht nur in NRW (www.hermannshoehen.teutoburgerwald.de).

Dörenther Klippen Wer im Teutoburger Wald unterwegs ist oder sich in der Nähe für einen Tages- oder Städteausflug niederlässt, kann im Teutoburger Wald eine kleinere Runde wandern als auf der Strecke der Hermannshöhen. Bettina Achrainer stellt etwa Tipps für Wanderrouten für die Internetplattform komoot.de zusammen und hat folgenden Tipp: "Die Strecke beginnt mit dem Parkplatz der Dörenther Klippen und führt über die Waldgebiete im Rundweg zurück." Etwa zwei Stunden dauert der sieben Kilometer lange Spaziergang.

Neanderlandsteig Insgesamt 17 Etappen, jeweils sieben bis 18 Kilometer lang, führen durchs Neanderland, 240 Kilometer sind es insgesamt. Rundwege über Leverkusen, Haan, Mettmann, Velbert, Heiligenhaus, Erkrath, Monheim ermöglichen, nur Etappen des großen Netzes abzuwandern. "Die Höhendifferenz zwischen Mülheim und Ratingen ist besonders gering: nur 16 Meter Anstieg, ebenso bei Hilden und Garath - hier sind es 14 Meter Höhenunterschied", sagt Melis. "Der höchste Anstieg befindet sich auf der Etappe Velbert - Nierenhof - Velbert, hier sind es 466 Meter." Dadurch bietet das Neanderland sowohl für Gelegenheits- als auch für erfahrene Wanderer passendes Terrain. Beschauliche bergische Städte mit malerischen Marktplätzen oder abwechslungsreiche Naturlandschaften: Zu entdecken gibt es auf dieser Strecke Orte für jeden Geschmack. Der Neanderlandsteig führt vorbei an Badeseen, verläuft durch Moore, Heidelandschaften und ausgedehnte Forste. Besonders die Passagen mit einem starken Gefälle können selbst erfahrene Wanderer aus der Puste bringen - zur Belohnung gibt es aber beeindruckende Ausblicke zu genießen, beispielsweise über das Ruhrtal. Der Neanderland-Steig ist seit 2014 eröffnet. Wanderer können den ganzen Kreis Mettmann umrunden und Abstecher in die Nachbarstädte unternehmen. "Entdeckerschleifen", die von den beteiligten Städten ausgehen, machen Ausflüge zu Museen und Städten einfach. Wer nach weiteren Strecken verlangt, kann auf den angebundenen Bergischen Weg wechseln, der vom Ruhrgebiet bis nach Königswinter bei Bonn führt (www.neanderlandsteig.de).

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Foto: Shiutterstock.com/Andreas Sell

Rothäuser Bachtal Düsseldorf "Das Tal ist gespickt mit Feuchtbiotopen, einem Bächlein, das ihm den Namen verleiht, vielen Quellen, Fischteichen und großen Schilfflächen", sagt Bettina Achrainer. Die Wälder rund um das Bachtal setzen sich aus einer Mischung aus wertvollen Erlen, Eschen sowie Buchen zusammen: Im Herbst garantiert dies eine wahre Farbenexplosion.

Auf der Runde im Bachtal erwartet Wanderer eine extrem vielfältige und abwechslungsreiche Landschaft auf vergleichsweise kleinem Raum: Auch die Tierwelt im Rotthäuser Bachtal kann sich sehen lassen. Vögel wie der seltene Teichrohrsänger, Rohrammer und Eisvogel sind hier genauso zuhause wie die "Blaugrüne Mosaikjungfer"-Libelle. "Jetzt, wo es kälter wird, kommen aber auch diese zur Ruhe", sagt Achrainer. Fazit: "Eine abwechslungsreiche Wanderung durch ursprünglichste Natur." Rund drei Stunden dauert der zehn Kilometer lange Weg mit 180 Meter Gefälle (www.wanderwege-nrw.de).

(juz)
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