Hintergrund Gefährliche Tierseuchen der Region
Faulbrut, Schweinepest oder Pferde-Seuche - immer wieder treten in der Region Tierseuchen auf. Welche Fälle in den vergangenen Jahren in der Region bekannt geworden sind, zeigt die Klickstrecke.
August 2012 - Infektiöse Anämie
Am 16. August wurde auf einem Reiterhof in Willich ein Fall von infektiöser Blutarmut bekannt. Die von Pferde-Seuche betroffene Stute wurde bereits eingeschläfert. 100 weitere Tiere müssen nun auf die Seuche getestet werden. Das Virus wird durch Bremsen oder Stechfliegen übertragen und gleicht dem Aids-Virus.
März 2012 - Vogelgrippe
Die Kreise Heinsberg, Viersen und Kleve sowie die Stadt Aachen haben Geflügelhalter im März 2012 dazu aufgefordert, ihre Tiere vorläufig im Stall zu lassen. Anlass für die Vorsichtsmaßnahme war der Ausbruch der Vogelgrippe in dem niederländischen Dorf Kelpen-Oler.
Der erste Fall von Vogelgrippe trat im Februar 2006 nahe der Insel Rügen auf, wo infizierte Schwäne gefunden wurden.
März 2012 - Faulbrut
Die meldepflichtige Tierseuche der Honigbiene, die sogenannte Amerikanische Faulbrut, wurde in Deutschland erstmals am 30. März in Gruiten festgestellt. Das daraufhin eingerichtete Sperrgebiet umfasste die Bereiche Mettmann, Erkrath und Wülfrath. Die befallenen Bienenstände werden in der Regel vernichtet. Die anderen Bienenvölker im Sperrgebiet müssen unverzüglich getestet werden. Diese Untersuchung muss nach etwa acht Wochen wiederholt werden.
Dezember 2011- Schmalenberg-Virus
Das Virus habe sich fast flächendeckend in NRW verbreitet. Es ist vor allem für Schafe und Lämmer, aber auch Rinder und Ziegen gefährlich. In Folge der Infizierung haben neugeborene Tiere verkrüppelte Gliedmaßen oder ein verkümmertes Gehirn und sind meist nicht lebensfähig. Das Virus wurde in mehr als 1000 Ställen in Deutschland nachgewiesen. Ein Impfstoff steht nicht vor 2013 zur Verfügung.
August 2006 - Blauzungenseuche
Die Blauzungenseuche brach 2006 in Deutschland aus und befiel Wiederkäuer wie Schafe, Rinder und Ziegen. Die Krankheit wird über eine spezielle Mücken-Gattung übertragen und ist für den Menschen ungefährlich. Erst seit Februar 2012 ist Deutschland offiziell frei von der Krankheit. Sechs Jahre nach dem Ausbruch der Blauzungenkrankheit konnte die Tierseuche erfolgreich bekämpft werden. Die 2008 eingeführte Impfpflicht wurde aufgehoben. Der letzte Fall war Ende 2009 registriert worden.
April 2006 - Schweinepest
In Nordrhein-Westfalen ist die Schweinepest 2006 ausgebrochen. Die betroffenen Bauernhöfe wurden gesperrt, hunderte von Schweinen vorsorglich getötet. Um die Höfe wurden Sperrgebiete und Beobachtungszonen eingerichtet.
April 2006 - Schweinepest
Schweinepest ist eine ansteckende Virus-Seuche bei Schweinen. Hohes Fieber, Blutbildveränderungen ebenso wie Durchfall und Verstopfung gehören zu den Symptomen. Häufig ist eine Erkrankung an den Schleimhäuten zu erkennen oder an der Lähmung der Hinterbeine. Akut erkrankte Schweine sterben innerhalb von ein bis zwei Wochen, bei längerer Krankheit magern sie stark ab.
2001 - Maul- und Klauenseuche
Für große Aufregung hatten Verdachtsfälle der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Deutschland zuletzt 2001 gesorgt. Zwischen 6,5 und 10 Millionen Tiere wurden damals getötet, mehrfach trat ein nationaler Krisenstab zusammen. Allerdings bestätigte sich keiner der Fälle. Auch damals war die Seuche zunächst in Großbritannien ausgebrochen.
Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist eine hochansteckende Virus-Infektion, die Paarhufer - also beispielsweise Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen oder Rehe - befällt. Sie ist wahrscheinlich ansteckender als jede andere Krankheit, die Menschen oder Tiere betrifft, und breitet sich rasant aus, wenn sie nicht unter Kontrolle gebracht wird.
Januar 2001 - Rinderwahn (BSE)
BSE, umgangssprachlich auch Rinderwahn genannt, ist eine Seuchenkrankheit, die von Rindern ausgeht. Rinder erkranken in der Regel im Alter von vier bis fünf Jahren und sterben dann innerhalb weniger Monate. Die Inkubationszeit beträgt mehrere Jahre.
Vom 1. Januar 2001 bis zum 31. Juli 2012 wurden in Deutschland 21 863 084 Rinder auf BSE untersucht. Laut Zahlen des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz wurden in diesem Zeitraum 406 Fälle von BSE amtlich festgestellt. Danach ereignete sich kein weiterer Fall.