Düsseldorf Gefährder an Tour-Strecke gestoppt

Düsseldorf · Eine Spezialeinheit hat zwei mutmaßliche Islamisten aus einem Auto geholt.

Ein Mobiles Einsatzkommando (MEK) der Polizei hat kurz vor dem Start der Tour de France in Düsseldorf bei einer Fahrzeugkontrolle nahe der Strecke zwei sogenannte Gefährder aus einem Auto geholt. Der Wagen, in dem sich insgesamt fünf Personen befanden, wurde am Donnerstagabend gegen 19.20 Uhr unterhalb der Rheinkniebrücke von den Beamten gestoppt. Dabei kam es zu einer leichten Kollision. Die Spezialeinheit, die Zivilkleidung und Sturmhauben trug, ließ es absichtlich dazu kommen, um den Wagen anzuhalten.

Die beiden 22 und 32 Jahre alten Gefährder wurden auf die Wache gebracht und überprüft. Nach ihrer Vernehmung wurden sie wieder auf freien Fuß gesetzt. "Es hat sich bei ihnen kein konkreter Verdacht ergeben", sagte ein Polizeisprecher.

Das Fahrzeug wurde von einem Sprengstoffspezialisten untersucht. Auch ein Spürhund kam zum Einsatz, der "etwas erschnüffelte", was sich allerdings als harmlos herausstellte. "Der Anfangsverdacht, von dem Fahrzeuginhalt könne eine potentielle Gefahr ausgehen, hat sich nicht bestätigt", so die Polizei. Nach Informationen unserer Redaktion kommen die beiden nicht aus Düsseldorf, sondern arbeiten nur in der Stadt. Die Polizei war davon ausgegangen, nur einen Gefährder in dem Wagen vorzufinden.

Die Sicherheitsbehörden befinden sich wegen der Tour de France in erhöhter Alarmbereitschaft. "Für das Polizeipräsidium Düsseldorf ist das der wohl größte Einsatz seit Bestehen der Bundesrepublik", sagte der Direktor des Landeskriminalamtes (LKA) Uwe Jacob unserer Redaktion.

Das LKA berät und unterstützt die Düsseldorfer Polizei bei der Tour de France, die heute mit dem Einzelzeitfahren beginnt. Vor Tour-Start gibt es laut Gefährdungslage der Sicherheitsbehörden 86 Personen, von denen eine besondere Gefahr ausgehen könnte. Die beiden Gefährder aus dem Auto sollen nach Informationen unserer Redaktion dazu gehören.

(csh)
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