Barrieren und mehr Polizeipräsenz Das tun NRW-Städte für die Sicherheit auf Weihnachtsmärkten

Düsseldorf · Städte in Nordrhein-Westfalen investieren in die Sicherheit auf Weihnachtsmärkten: An nahezu allen größeren Märkten werden Barrieren aufgestellt. In einigen Städte stehen die Sperren das ganze Jahr über.

 In Düsseldorf wurden am Dienstag grüne Betonpoller aufgestellt.

In Düsseldorf wurden am Dienstag grüne Betonpoller aufgestellt.

Foto: PFW

In Leverkusen waren im vergangenen Jahr Findlinge an den Eingängen zu den beiden großen Fußgängerzonen in den Stadtteilen Wiesdorf und Opladen platziert worden. Sie stehen dort das ganze Jahr über und sollen Fahrzeuge daran hindern, bei Großveranstaltungen wie den beiden Weihnachtsmärkten in die Fußgängerzone zu fahren.

Vielerorts werden in den kommenden Wochen ähnliche Sperren aufgestellt. Die Städte in NRW rüsten sich vor Beginn der Weihnachtsmärkte gegen Terror-Angriffe nach dem Muster von Nizza, Berlin oder Barcelona. Dort waren Attentäter mit Lastwagen in Menschenmengen gerast. Zahlreiche Menschen wurden bei den Angriffen getötet.

Der Duisburger Weihnachtsmarkt wird in diesem Jahr so gut abgesichert sein wie nie zuvor. Wassertanks werden als Fahrzeug-Barrieren eingesetzt. Darüber hinaus werden das Ordnungsamt und ein Sicherheitsdienst im Einsatz sein. Auch die Polizei soll verstärkt Präsenz zeigen.

In Düsseldorf sollen bis zu 70 Zentimeter hohe Betonblöcke für Sicherheit sorgen. Zwei davon werden auf der Schadowstraße in Höhe der Liesegangstraße aufgestellt. Außerdem wird dort noch ein Container stehen. Auf der Marktstraße sollen auf der rechten und der linken Seite jeweils zwei Betonblöcke Schutz bieten. Die Polizei wird verstärkt präsent sein - auch in zivil. Im vergangenen Jahr waren die Polizisten in Düsseldorf mit Maschinenpistolen ausgerüstet. Ob das in diesem Jahr auch so sein wird, dazu wollte sich die Polizei bislang nicht äußern.

In Köln sollen ebenfalls Betonklötze oder Fahrzeug-Sperren die Zufahrten zu den Weihnachtsmärkten am Dom und in der Altstadt verhindern. Zugangskontrollen seien zunächst nicht geplant, könnten aber zeitnah eingerichtet werden, sofern ein konkreter Anlass bestehe, sagte ein Polizeisprecher. "Wir setzen vor allem auf die sichtbare Präsenz der Polizei." Beamte in Uniform sollten ständig auf den Märkten unterwegs sein und so das Sicherheitsempfinden der Besucher stärken und potenzielle Täter abschrecken.

Der Betreiber des Weihnachtsdorfes auf dem Alten Markt in Mönchengladbach hat ebenso angekündigt, an allen möglichen Zufahrten Betonklötze aufzustellen. Beim Weihnachtsmarkt in Mönchengladbach-Rheydt werden Wassertanks am Eingang aufgestellt. Am Zugang vom Marktplatz aus wird ein Lastwagen als Sperre stehen.

Auch in Krefeld wird es Sperren geben. Zum Beispiel werden an der Kreuzung Rheinstraße/Königstraße in der Innenstadt mobile Beton-Poller aufgestellt. Die Poller sollen am 2. Dezember geliefert werden, ab dem 23. November wird an den Stellen vorübergehend ein Lkw stehen. Die Polizei will verstärkt präsent sein und wird mit zivilen und uniformierten Streifen vor Ort sein.

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Auch in Solingen wird es Beton-Sperren gegen Fahrzeuge geben. Wo diese aufgestellt werden, entscheidet die Stadt zusammen mit der Polizei. "Das geschieht in enger Abstimmung", sagt eine Sprecherin der Stadt. "Im Detail werden wir allerdings nicht über die Maßnahmen informieren, auch das gehört zum Sicherheitskonzept.

Auch in Wesel wird in diesem Jahr die Sicherheit verstärkt. Das gilt konkret für die Weihnachtsmärkte am Berliner Tor und am Dom. "Wir werden Sicherheitsbarrieren aufstellen lassen. Anzahl und Position dieser Absperrungen müssen wir noch mit der Feuerwehr besprechen", sagt Thomas Brocker von Wesels Stadtmarketing. Darüber hinaus seien auch Sicherheitsdienste auf den Märkten im Einsatz.

Der Moerser Weihnachtsmarkt wird ebenfalls stärker abgesichert als zuvor. Betonbarrieren sollen aufgestellt werden. Außerdem wird ein Sicherheitsdienst auf dem Weihnachtsmarkt unterwegs sein.

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Foto: dpa, spf fpt

Auf dem Krippenmark in Kevelaer wird Sicherheitspersonal unterwegs sein. Außerdem gibt es zwei Notfallstellen. Für Lastwagen ist es nach Angaben von Veranstalter Olaf Reinders wegen der zentralen Lage kaum möglich, bis zu Markt durchzudringen. Es stünden Poller und Barrieren im Weg.

In Essen sollen an 17 Stellen rund um die Veranstaltungsfläche zusammen 70 Sperrblöcke aufgestellt werden. Hierbei handele es sich um mobile Sperren - Betonklötze mit dazwischen gebundenen Stahlseilen - oder um feste Bollwerke aus Beton mit einem Gewicht von je 2,5 Tonnen. Die Kosten von rund 110.000 Euro trage die Stadt, hieß es.

Münster sichert die Wege zu den fünf Weihnachtsmärkten in der Innenstadt mit Sperren aus Bussen und Lkw. "Als dauerhafte Lösung planen wir versenkbare Poller", sagte eine Stadtsprecherin. Die ersten Poller sollen zum Katholikentag im Mai 2018 installiert sein.

Aachen setzt bereits beim diesjährigen Weihnachtsmarkt erstmals versenkbare Poller ein. Da diese zum Start aber erst zum Teil eingebaut sein werden, kommen auch hier noch Lkw-Barrikaden zum Einsatz.

In Bonn werden nach Angaben eines Stadtsprechers an drei neuralgischen Punkten Sperren errichtet.

Mit Material der Nachrichtenagentur dpa.

(sef)
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