Spektakulärer Fund Museum in Münster zeigt 165 Millionen Jahre alten Krokodilschädel

Münster · Westfalen war vor vielen Millionen Jahren einmal ein Meer. Der Beweis: Der Fund eines uralten Krokodilschädels im Nordosten Nordrhein-Westfalens. Der Schädel ist bald im Museum zu sehen.

 Der 165 Millionen Jahre alte Krokodilschädel. Daneben zum Vergleich ein menschlicher Schädel.

Der 165 Millionen Jahre alte Krokodilschädel. Daneben zum Vergleich ein menschlicher Schädel.

Foto: dpa, mg pil

Rund drei Jahre nach dem Fund eines versteinerten Krokodilschädels im Wiehengebirge wird das 70 Zentimeter lange Stück ab Mitte Februar im Naturkundemuseum in Münster zu sehen sein. Das teilte der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Freitag mit.

2014 hatte ein Mitarbeiter des LWL den 165 Millionen Jahre alten Schädel in einem Steinbruch im Kreis Minden-Lübbecke entdeckt. Wissenschaftler fanden anschließend noch den Unterkiefer und weitere Reste des Schädels. Nach Angaben des LWL ist dieser Fund der erste eines Meereskrokodils der Gattung Tyrannoneustes in Deutschland.

Achim Schwermann, Wissenschaftler beim LWL: "Tyrannoneustes ist ein großes marines Raubtier gewesen. Man kannte diese Form bislang aus dem mittleren und oberen Callovium von England, Frankreich und Polen. Der Fund bei Minden stellt den Erstnachweis für Deutschland dar."

Der Fund verdeutliche zudem, dass Westfalen früher einmal ein Meer war und es hier neben Schwimmsauriern auch Meereskrokodile gegeben habe. "Das Besondere an dem Fund ist, dass der Schädel und der Unterkiefer so hervorragend erhalten und bis auf wenige fehlende Zähne komplett sind", erklärt Schwermann. Wissenschaftlich begleitet wurde der Fund von der Uni Bonn.

Im Weser- und Wiehengebirge wurden bereits mehrfach Fossilien von marinen Wirbeltieren gefunden. Darunter waren Reste von Dinosauriern, Fischsauriern, Schwimmsauriern und marinen Krokodilen anderer Gattungen.

(cebu)
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