Bad Bentheim Flüchtlinge aus Kühllaster befreit

Bad Bentheim · Der Fahrer alarmierte nach Klopfgeräuschen die Bundespolizei.

Die Bundespolizei hat am Donnerstag nahe der niederländisch-deutschen Grenze neun Flüchtlinge aus einem Kühllastwagen befreit. Der ukrainische Fahrer hatte Klopfgeräusche aus dem verplombten Laderaum seines Sattelzugs gehört. Er alarmierte daraufhin die Bundespolizei, wie die Behörden gestern mitteilten. Die Beamten befreiten neun Iraker, darunter zwei Frauen und zwei Kinder im Alter von zehn und zwölf Jahren. Alle waren unversehrt. Der Fahrer sei von der Situation selbst völlig überrascht und offenbar nicht an der Schleusung beteiligt gewesen.

Die Flüchtlinge hatten den Angaben zufolge mit einem Schleuser Großbritannien als Ziel vereinbart. Mit seiner Hilfe hatten sie sich am Vortag in Frankreich zwischen der Ladung versteckt. Der Lastwagen sei jedoch in die Ukraine unterwegs gewesen. Die Iraker hätten auf sich aufmerksam gemacht, weil sie hungerten und Durst litten, hieß es. Außerdem habe ihnen die Kälte in dem gekühlten Frachtraum und die zunehmend schlechter werdende Luft zu schaffen gemacht. Eine 43-jährige Frau und ihr 18-jähriger Sohn sind den Angaben zufolge bereits in Deutschland registriert und wurden an die zuständige Ausländerbehörde verwiesen. Die anderen sieben hätten nicht um Schutz gebeten und seien in die Niederlande zurückgebracht worden. Die Bundespolizei habe ein Ermittlungsverfahren gegen die Schleuser eingeleitet.

(epd)
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