Düsseldorf Der Wald in NRW hat sich erholt

Düsseldorf · Laut Waldzustandsbericht ist die Zahl der geschädigten Bäume stark gesunken.

Der Wald in NRW erholt sich wieder etwas. Als gesund gilt - mit 28 Prozent - aktuell immerhin mehr als jeder vierte Baum, wie aus dem Waldzustandsbericht 2015 hervorgeht, der in Düsseldorf veröffentlicht wurde. 2014 waren nur 23 Prozent ohne Kronenverlichtungen, also Blatt- oder Nadelverluste. Parallel dazu ist in diesem Jahr die Zahl der stark geschädigten Bäume auf 26 Prozent (2014: 36 Prozent) gesunken. Erstmals seit fünf Jahren zeige sich eine signifikante Verbesserung, sagte Umweltminister Johannes Remmel (Grüne).

Allerdings machen die Folgen des Klimawandels den Laub- und Nadelbäumen weiter stark zu schaffen: Nach einem milden Winter kam es im Mai, Juni und Juli zu einer längeren Trockenphase, nur ausreichender Regenfall im August konnte Trockenschäden verhindern. 46 Prozent der Bäume gelten als schwach geschädigt.

Der Naturschutzbund Nabu NRW mahnte eine Reform des Waldgesetzes an und kritisierte: "Nachhaltige Waldwirtschaft sieht anders aus." Der Umweltverband BUND betonte, die Waldökosysteme in NRW seien gefährdet. Remmel habe "einen Baumzustandsbericht vorgelegt, keinen Waldzustandsbericht. Dem Waldökosystem geht es leider schlechter als den Bäumen".

Im Einzelnen hat sich laut Bericht unter den vier wichtigsten Baumarten vor allem bei der Buche eine markante Verbesserung ergeben: Ohne Schäden sind jetzt 27 Prozent - nach nur zwölf Prozent 2014. Und die Zahl der stark geschädigten Buchen sank zugleich von 55 Prozent auf nun 24 Prozent. Auch bei der Eiche ist eine Erholung messbar - mit einem Rückgang der Bäume mit starken Schäden von 48 auf 40 Prozent. Dennoch bleibe die Eiche das "Sorgenkind unserer Wälder", sagte Remmel. Bei der Kiefer gelten "nur" noch 16 Prozent des Bestands als stark geschädigt, bei der Fichte sank dieser Wert auf 28 Prozent.

Der Nabu kritisierte, der Anteil nicht genutzter Waldfläche sei zu gering, ebenso wie der wichtige Bestand an Altholz - Bäume über 120 Jahre. Der Landesvorsitzende des BUND, Holger Sticht, wies darauf hin, dass ein Viertel der Arten des Waldes gefährdet oder bereits ausgestorben sei.

(dpa)
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