Leverkusen A 1: Missachtung von Lkw-Sperren soll 1000 Euro kosten

Leverkusen · Heute nimmt NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) die erste von vier Lastwagen-Sperren vor der maroden Leverkusener A1-Rheinbrücke in Betrieb. Die Schrankenanlagen an der Autobahn sind notwendig, weil immer noch bis zu 150 Lkw-Fahrer das seit zwei Jahren geltende Überfahrtsverbot ignorieren und damit das Bauwerk weiter schädigen. Ende nächster Woche sollen alle vier Sperren fertig sein. Wir erklären, was die 4,5 Millionen Euro teuren Anlagen für Autofahrer bedeuten.

Wer darf durch fahren?

Alle Fahrzeuge, die leichter als 3,5 Tonnen und nicht breiter als 2,30 Meter inklusive Außenspiegel sind. Das heißt, Wohnmobile oder Pferdeanhänger könnten zwar nicht zu schwer, aber zu breit sein. "Wenn das der Fall ist, müssen sie - genau wie zu schwere Lkw - entweder die A4 und Rodenkirchener Brücke oder die A46 und Fleher Brücke nehmen", sagt Timo Stoppacher, Sprecher vom Landesbetrieb Straßen.NRW.

Und wenn sich die Schranke senkt?

Dann ist das Fahrzeug für die Brücke nicht zugelassen. Das Kennzeichen des Autos wird erfasst und der Fahrer aufgefordert, die Spur zu verlassen. Zu diesem Zweck gibt es neben der Schranke eine Ausfahrtsspur, die von der Brücke wegführt. Weigert sich der Fahrer, muss der Mitarbeiter der Herstellerfirma, der vor Ort in einem Container sitzt, die Polizei rufen.

Wie hoch ist die Strafe?

150 Euro Bußgeld plus Verwaltungsgebühr, weil der Fahrer - wenn er vor der geschlossenen Schranke steht - etliche Verbotsschilder missachtet hat. Die NRW-Landesregierung hat jedoch einen neuen Bußgeldtatbestand "zum Schutze der Infrastruktur" im Bundesrat eingebracht, der mit rund 1000 Euro geahndet werden soll. Darüber wird der Bundesrat wohl voraussichtlich am 14. Oktober entscheiden.

Kommt es durch die Schranken zu mehr Staus um die Brücke?

Ja, denn durch die Sperren fallen Spuren weg. Am Übergang von der A59 auf die A1 gibt es zum Beispiel statt vier nur noch zwei, auf der A1 von Leverkusen nach Köln statt vier nur noch drei. "Wir hoffen deshalb, dass die Schranken möglichst selten runtergehen", sagt Stoppacher.

(sug)
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