Medikamentenmitnahme auf Reisen Medikamente im Handgepäck - das müssen Sie beachten

Düsseldorf · Diabetiker und chronisch Kranke müssen regelmäßig Medikamente einnehmen. Ausreichende Mengen ihrer Pillen und Tabletten gehören natürlich auch ins Reisegepäck. Doch damit es bei Zoll- und Sicherheitskontrollen am Flughafen keine Probleme gibt, muss beim Packen einiges beachtet werden.

Fünf Tipps: So packen Sie Medikamente richtig
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So packen Sie Medikamente richtig

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Foto: dpa-tmn/Christin Klose

Wer mit Medikamenten im Gepäck verreist, kann schnell in das eine oder andere Fettnäpfchen treten. Viele Länder haben strenge Einreisebestimmungen, die eine gründliche Vorbereitung voraussetzen. Um Touristen dabei unter die Arme zu greifen, hat der ADAC ein Formular zur richtigen Medikamentenmitnahme herausgegeben.

Medikamente richtig verpacken

Zunächst ist es eine wichtige Frage, wie man die Medikamente verstaut. Der ADAC empfiehlt beim Flug ins Ausland, die Medikamente auf die aufgegebenen Koffer und das Handgepäck zu verteilen. So wird das Risiko minimiert, dass man beim Verlust eines Gepäckstücks am Ziel ohne seine wichtige Medizin dasteht. Bei der Sicherheitskontrolle sollten Reisende flüssige und feste Arzneimittel aus Taschen oder Rucksäcken herausnehmen und sichtbar zusammen mit der jeweiligen Bescheinigung positionieren. Zur schnelleren Zuordnung der Medikamente ist es ratsam, sie in den Originalverpackungen zu transportieren.

Innerhalb der Europäischen Union dürfen Flüssigkeiten in Behältern mit weniger als 100 Millilitern Fassungsvermögen im Handgepäck mitgeführt werden. Sie müssen in einem durchsichtigen, wieder verschließbaren Plastikbeutel (maximal ein Liter Fassungsvermögen) aufbewahrt werden. Der ADAC weist darauf hin, dass flüssige Medikamente nur dann mitgeführt werden dürfen, wenn sie im Zielland legal sind und von einem Arzt verschrieben wurden.

Beim Flug ausreichende Mengen mitnehmen

Achten Sie darauf, eine größere Menge Insulin oder anderer lebenswichtiger Medikamente im Handgepäck zu haben, als unter normalen Umständen benötigt wird. Empfehlenswert ist es, etwa das Anderthalb- bis Zweifache des für den Flug erwarteten Bedarfs an Medikamenten im Handgepäck mitzuführen. So haben Sie eine Reserve, wenn sich der Abflug verzögert oder der Flug umgeleitet werden muss. Sprechen Sie sich im Vorfeld mit Ihrem Arzt ab, zu welcher Zeit Sie die Medikamente einnehmen sollten. Bei einem Wechsel der Zeitzone müssen Sie die Einnahmezeit gegebenenfalls anpassen.

Medikamente für den eigenen Bedarf und flüssiges Insulin werden bei der Sicherheitskontrolle vor dem Abflug in Deutschland in der Regel nicht beanstandet. In anderen Ländern kann genau das jedoch vorkommen, im schlimmsten Fall werden Drogen vermutet. Um dem vorzubeugen, rät der ADAC dazu, eine mehrsprachige ärztliche Bescheinigung mit einer Auflistung aller benötigten Medikamente und Gegenstände mitzunehmen.

Manche Länder fordern Extra-Genehmigungen

Besondere Aufmerksamkeit sei bei der Mitnahme von starken Schmerzmitteln, bestimmten Beruhigungsmitteln und Psychopharmaka notwendig. In manchen Ländern, wie beispielsweise in Singapur, müsse deren Einfuhr auch für den Eigenbedarf vorab genehmigt werden. Besonders bei Betäubungsmitteln sei größte Vorsicht angezeigt, denn die Strafen können äußerst drakonisch sein. Neben Singapur haben zum Beispiel auch die Vereinigten Arabischen Emirate besonders strenge Reglementierungen. Vor der Einreise benötigen Sie ein Formular des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und eine Unterschrift des zuständigen Amtsarztes.

Sollten Sie sich unsicher sein, ob Sie die Medikamente mitführen dürfen, können Sie sich bei der Botschaft des betreffenden Landes in Deutschland erkundigen.

(cwi)
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