Sorge wegen Brandgefahr Lithium-Ionen-Akkus im Frachtraum von Passgiermaschinen verboten

Düsseldorf/Montréal · In Smartphones und Laptops verbaute Lithium-Ionen-Akkus stehen in Verdacht, leicht in Brand zu geraten. Daher sollen sie ab April als Fracht in Passagiermaschinen verboten werden.

Neue Smartphones 2016 - das sind die neuesten Top-Modelle
56 Bilder

Neues aus der Smartphone-Welt

56 Bilder

Das beschloss die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) am Montag (Ortszeit) im kanadischen Montréal. Das Verbot bezieht sich nur auf den gewerblichen Transport im Laderaum der Flugzeuge. In die Kabine dürfen sie dem Beschluss zufolge aber weiterhin mitgenommen werden.

________________________________________

Update: In der Meldung klang es zunächst missverständlich so, als sei künftig der Transport von einzelnen Geräten mit Lithium-Ionen-Akkus im aufgegebenen Gepäck verboten. Die Empfehlung der ICAO bezieht sich aber auf den gewerblichen Transport großer Mengen solcher Akkus in Frachträumen von Passagiermaschinen. Wie ein Lufthansa-Sprecher unserer Redaktion sagte, ändert sich für Passagiere künftig nichts. Die aktuellen Regelungen bleiben bestehen. Es können demnach weiterhin Laptops, Smartphones oder auch Akku-Zahnbürsten und -Rasierer im aufgegeben Gepäck transportiert werden.

Auch Cornelia Cramer, Sprecherin des Luftfahrtbundesamtes, bestätigt das gegenüber unserer Redaktion: "Die neue Regelung betrifft nur die reine Luftfracht und auch nur die einzelnen Zellen/Batterien. Batterien in Geräten eingebaut und Batterien zusammen mit Geräten verpackt, können weiter wie bisher auch mit Passagierflugzeugen als Luftfracht befördert werden. Die Passagierbestimmungen sind nicht betroffen, die Regeln haben sich nicht geändert."

________________________________________

Hintergrund der Entscheidung der UN-Sonderorganisation sind Sorgen um eine Feuergefahr durch die Batterien. Erst kürzlich hatte die US-Luftfahrtbehörde FAA gewarnt, dass Lithium-Ionen-Akkus im aufgegebenen Gepäck explodieren könnten.

Tests ergaben demnach, dass die standardmäßig vorhandenen Feuerschutzanlagen in Passagierflugzeugen die dadurch ausgelösten Brände nicht löschen konnten.

Der Beschluss der ICAO ist nicht bindend. Die meisten UN-Mitglieder folgen jedoch den Vorgaben der Behörde. Laut ICAO hatten sich Fluggesellschaften und Pilotenvereinigungen für ein Verbot des Akku-Transports ausgesprochen.

Das Verbot soll vorerst bis 2018 gelten. Dann will die ICAO ein Maßnahmenpaket zum Umgang mit Lithium-Ionen-Akkus beschließen.

Die Akkus waren vor einigen Jahren in die Schlagzeilen geraten, weil sich in Boeing-Maschinen verbaute Exemplare überhitzt hatten. Bei einem am Boden geparkten Flugzeug brach dadurch ein Feuer aus. Im Januar 2013 wurden wegen der Probleme sämtliche Boeing 787 Dreamliner weltweit für mehrere Monate aus dem Verkehr gezogen.

(AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort