Hai-Alarm vor Gran Canaria So gefährlich sind beliebte Urlaubsstrände

Düsseldorf · Vor Gran Canaria ist am 1. Weihnachtstag eine Touristin von einem Hai gebissen worden. Das Foto ihres verletzten Armes ging via Twitter um die Welt. Doch wie gefährlich sind beliebte Urlaubsstrände an Mittelmeer, Atlantik oder Ostsee wirklich?

Von Mallorca bis Bali: So gefährlich sind beliebte Urlaubsstrände
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Diese Gefahren lauern an beliebten Urlaubsstränden

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Foto: holbox /shutterstock.com

"Heute habe ich eine Begegnung mit einem Hai gehabt — von Angesicht zu Angesicht." So schreibt die 38 Jahre alte Cristina Ojeda-Thies aus Madrid am 25. Dezember zu einem Foto auf Twitter, auf dem ihr verletzter Arm zu sehen ist — inklusive deutlicher Bissspuren. Ojeda-Thies schwamm während ihres Weihnachtsurlaubs vor dem Playa de Arinaga auf der Ferieninsel Gran Canaria, als sie ein Hai angriff. Die Spanierin konnte das Tier schnell abschütteln und wurde nur leicht verletzt.

Experten zufolge sind Vorfälle wie dieser selten. Nichtsdestotrotz gibt es immer wieder Berichte darüber, dass Urlauber am Strand verletzt wurden — ob durch einen Hai, andere gefährliche Tiere oder durch Naturphänomene wie beispielsweise Phosphorstücke, die plötzlich Feuer fingen. Wie gefährlich sind also beliebte Strandparadiese — und worauf sollten Sie als Urlauber achten?

11 der gefährlichsten Strände rund um den Globus
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Vor allem ferne und exotische Strände bergen oft Gefahren. So kommt es vor der Küste Floridas in den USA immer wieder zu Haiangriffen. Am New Smyrna Beach zum Beispiel lockt das subtropische Klima nicht nur Touristen an, sondern auch Haie. Der Ort trägt den Beinamen "Welthauptstadt der Haiangriffe". Ebenfalls für Hai-Attacken bekannt sind die Strände von Hawaii. Rund 40 Hai-Arten leben rund um die Inselkette im Pazifischen Ozean.

Südafrika wird immer beliebter bei deutschen Touristen. In der "Shark Alley" (zu deutsch "Haigasse") in Gansbaai lebt eine der größten Populationen Weißer Haie der Welt. Ungefährlich ist das Schwimmen mittlerweile bei Umhlanga Rocks an der Küste von KwaZulu Natal, ebenfalls Südafrika. Hier werden Weiße Haie, Bullenhaie und Tigerhaie von Unterwassernetzen von den Schwimmern und Tauchern ferngehalten.

Doch nicht nur diejenigen, die weit reisen, können beim Schwimmen auf einen Hai treffen, wie das Beispiel von Gran Canaria zeigt. Vor den kanarischen Inseln kommt es aber sehr viel seltener zu Haibissen als vor den Küsten der USA, Brasiliens oder Südafrikas.

Haie sind nicht die einzigen gefährlichen Tiere, vor denen sich Urlauber in Acht nehmen sollten. An der Ostküste des Badeparadieses Bali beispielsweise reichen die Korallen an vielen Stellen bis an die Ufer heran. Außerdem leben im seichten Gewässer Steinfische und Seeigel, weshalb der Touristenverband dazu rät, nur mit Badeschuhen ins Wasser zu gehen. Quallen gibt es vor Bali eher wenige. Wer jedoch mit einem Exemplar in Berührung kommt, sollte sofort einen Arzt aufsuchen, denn die Meerestiere sind giftig.

Gefährliche Quallen gibt es auch vor der beliebten thailändischen Insel Koh Samui. Im Oktober starb hier eine 20-jährige deutsche Touristin, als sie mit einer sogenannten Würfelqualle in Kontakt kam. Doch nicht nur im exotischen Thailand, auch vor Mallorca, der beliebtesten Ferieninsel der Deutschen, gibt es gefährliche Quallen. Bekannt ist die "Malle-Qualle", die im Fachjargon "Leuchtqualle" heißt. Bei Berührung mit der Haut kommt es zu starken Verbrennungen, die nur langsam heilen und Narben hinterlassen können. Gefährlich ist auch die "Portugiesische Galeere", die vor den Kanaren und Portugal lebt. Die Feuerquallen, die es an Nord- und Ostsee gibt, sind dagegen harmlos und lösen nur leichte Verbrennungen aus.

Nicht nur Tiere, auch Wetterphänomene können ein Badeparadies gefährlich machen. Der schwarze Strand von Ajuy auf Fuerteventura gilt als einer der gefährlichsten Strände der Welt. Die hier herrschende extrem starke Strömung hat in der Vergangenheit bereits mehrfach Menschen ins offene Meer hinausgezogen. Der Strand trägt den Beinamen "Playa de los Muertos" — "Strand der Toten". An einigen Abschnitten ist das Baden offiziell verboten.

Auch vor den Küsten Mallorcas können gefährliche Strömungen entstehen. Sie können Schwimmer erfassen und aufs offene Meer hinausziehen. Ob das Baden hier gefährlich ist, hängt nicht zuletzt auch von Wetter und Windstärke ab. Urlauber sollten auf die Hinweise am Strand achten. Gleiches gilt auch für die Balearen-Inseln Menorca und Ibiza, und grundsätzlich für alle Badestrände wie zum Beispiel auch in der Türkei, Italien oder Frankreich.

Starke Strömungen können vereinzelt auch an Nord- und Ostsee auftreten. An den deutschen Küsten und auch am nordrhein-westfälischen Rheinufer geht eine mögliche Gefahr jedoch auch von kleinen, Bernstein-farbenen Steinchen aus: Im vergangenen Oktober wurde ein Mann bei Neuss schwer verletzt, weil er am Rheinufer einen vermeintlichen Kiesel aufsammelte und in die Tasche steckte. Tatsächlich handelte es sich jedoch um Phosphor, ein Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg, als der Stoff in Brandbomben verwendet wurde. Das Phosphor entzündete sich in der Jacke des Mannes, diese fing an zu brennen. Urlauber müssen trotzdem nicht darauf verzichten, im Urlaub Bernstein einzusammeln. Sie sollten ihre Fundstücke jedoch nie in ihrer Kleidung, sondern vorsichtshalber immer in metallenen Gefäßen aufbewahren, raten Experten.

(lsa)
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