Reisewarnung ausgesprochen Genug Maschinen für Ägyptenrückkehrer

Berlin (RPO). Urlauber, die vorzeitig aus Ägypten zurückkehren wollen, brauchen keine Engpässe bei Flügen zu befürchten. Nach der Reisewarnung des Auswärtigen Amtes haben Veranstalter weitere Reisen abgesagt.

Die Reisehinweise des Auswärtigen Amtes
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Foto: AP

"Auch wenn viele Veranstalter ihre Reisen nach Ägypten abgesagt haben, heißt das ja nicht, dass es keine Flüge mehr dorthin gibt", sagte Sibylle Zeuch vom Deutschen Reiseverband (DRV) am Freitag.

Die Maschinen starteten in Deutschland fast leer, kehrten dann aber voll zurück. Probleme mit Transportkapazitäten seien dem DRV nicht bekannt. Die Zahl der Urlauber aus Deutschland nimmt ohnehin kontinuierlich ab: "Anfang der Woche waren noch rund 30 000 deutsche Touristen am Roten Meer", sagte Zeuch. "Wir gehen davon aus, dass es Sonntagabend nur noch 12.000 oder 13.000 sein werden."

Das Auswärtige Amt hatte nach langem Abwarten nach der blutigen Eskalation der Auseinandersetzungen am Donnerstag erstmals Reisewarnungen für Teile des Landes herausgegeben. Deutsche Veranstalter sagten daraufhin weitere Reisen ab.

Wie die Behörde am Donnerstagabend in Berlin mitteilte, wird nun vor Reisen nach Kairo, Alexandria und Suez gewarnt. "Von Reisen in die übrigen Landesteile einschließlich der Urlaubsgebiete am Roten Meer wird weiterhin dringend abgeraten", hieß es.

Deutschen Staatsangehörigen wird nachdrücklich geraten, die Ausgangssperre strikt zu beachten und möglichst auch außerhalb der Sperrzeiten, insbesondere am Freitag, dem 4. Februar, in sicheren Unterkünften zu bleiben.

Darüber hinaus empfiehlt das Auswärtige Amt, eine Ausreise aus Kairo, Alexandria und Suez ernsthaft in Erwägung zu ziehen, sofern dies sicher möglich sei. Dazu sollten die Angebote der Fluggesellschaften genutzt werden. Der Mitteilung zufolge berät die deutsche Botschaft in Kairo Ausreisewillige und organisiert nach Möglichkeit gesicherte Konvois zum Flughafen.

Reisen nach Warnung kostenlos stornierbar

Urlauber können ihre Pauschalreise nach der Teilreisewarnung nun problemlos stornieren. "Meiner Meinung nach können damit alle Ägyptenreisen wegen höherer Gewalt gekündigt werden", sagte der Reiserechtsexperte Prof. Ernst Führich von der Hochschule Kempten. "Die Veranstalter müssen die Leute aus ihren Verträgen lassen." "Bei dem bisherigen Sicherheitshinweis hätte man die Beeinträchtigung der Reise nachweisen müssen", erklärt Führich den Unterschied.

Anders verhält es sich allerdings, wenn Urlauber nur einen Flug gebucht haben. Die Fluggesellschaft sei "für die Folgewirkung am Boden nicht verantwortlich", sagt Reiserechtler Paul Degott aus Hannover - also zum Beispiel dafür, ob der Geschäftsreisende seinen Termin überhaupt wahrnehmen kann. "Der Fluggast muss nur aus dem Gate rausgehen können", erklärt Degott.

Veranstalter reagieren

Unterdessen haben deutsche Tourismusunternehmen weitere Urlaubsreisen in das Land abgesagt und die Umbuchungsmöglichkeiten für Kunden erweitert. Der Reiseveranstalter FTI teilte in München mit, dass alle Reisen mit Abflügen bis zum 28. Februar abgesagt würden. Dies gelte auch für Buchungen bei den Tochterunternehmen 5vorFlug sowie BigXtra.

Den betroffenen Kunden werde der Reisepreis erstattet. Da die Lage am Roten Meer bisher ruhig sei, müssten bereits angetretene Urlaube jedoch nicht abgebrochen werden. Reisen mit Abflügen zwischen dem 1. und dem 31. März könnten kostenfrei umgebucht werden.

Das Unternehmen Thomas Cook erklärte in Oberursel, dass alle geplanten Reisen mit Abflügen zwischen dem 14. und dem 28. Februar gebührenfrei auf andere Reiseziele umgebucht werden könnten.

Der Anbieter Tui teilte in Hannover mit, Urlaubsreisen mit Abflügen bis zum 28. Februar könnten kostenlos storniert werden. Bis zu diesem Datum gebuchte innerägyptische Ausflüge nach Kairo und Luxor würden abgesagt. Beide Unternehmen fliegen Ägypten bis zum 14. Februar generell nicht an.

(apd/AFP/tmn/mais)
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