Nach Hamas-Mord Dubai verschärft Einreisekontrollen

Dubai (RPO). Nach dem Mord an einem Hamas-Führer in Dubai müssen Reisende aus dem Westen künftig strengere Kontrollen bei der Einreise in das Golfemirat über sich ergehen lassen. Die Beamten würden künftig "zweimal hinschauen", wenn sie nur den "geringsten Zweifel" an der Echtheit eines Passes oder eines Fotos hätten.

 Anhänger tragen ein Plakat mit dem Konterfei des Funktionärs der radikalislamischen Hamas.

Anhänger tragen ein Plakat mit dem Konterfei des Funktionärs der radikalislamischen Hamas.

Foto: AP, AP

Das sagte Dubais Polizeichef Dhahi Chalfan am Dienstag. Juden sollen seinen Angaben zufolge aber nicht schärfer kontrolliert werden als andere oder sogar generell an der Einreise gehindert werden.

"Wir respektieren alle Menschen und alle Religionen", sagte Chalfan. Die Vereinigten Arabischen Emirate unterhalten keine diplomatischen Beziehungen zu Israel, Inhaber israelischer Pässe können nicht in die Föderation einreisen.

Die Behörden von Dubai machen den israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad für die Ermordung des Hamas-Führers Mahmud el Mabhuh verantwortlich, der am 20. Januar ermordet in einem Luxushotel in Dubai aufgefunden worden war. Bislang wurden 27 Verdächtige identifiziert, die alle mit Pässen westlicher Staaten in das Emirat eingereist sein sollen, darunter auch mit einem deutschen.

Chalfan erneuerte am Dienstag seinen Verdacht, wonach der israelische Geheimdienst hinter dem Mord-Komplott steckt. "Ich bin vollkommen sicher, dass es der Mossad ist", sagte er.

Er habe die Staatsanwaltschaf daher bereits um Haftbefehle gegen Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und Mossad-Chef Meir Dagan gebeten. Die Entscheidung, internationale Haftbefehle zu beantragen, müssten letztendlich aber die politisch Verantwortlichen in Dubai treffen.

(AFP/csr)
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