Vergleichs-Studie Bei diesen Airlines lohnt sich die Premium Economy

Düsseldorf · Größere Sitze, mehr Beinfreiheit und mehr Service bei kleinerem Preis als in der Business-Class - das soll Premium Economy bieten. Doch halten die Angebote auch was sie versprechen. Eine Vergleich von 14 Airlines zeigt: die Unterschiede sind groß.

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Foto: shutterstock/ My Good Images

Rund 50 Airlines weltweit bieten inzwischen die sogenannte Premium Economy an. Sie soll die erschwingliche Alternative zur Business Class darstellen. Im Schnitt kosten die Tickets zwischen 200 und 400 Euro mehr, als die "Holzklasse".

Mehr Beinfreiheit und Annehmlichkeiten

Anders, als etwa bei der deutschen Hotelklassifizierung durch Sterne, gibt es bei den Flugzeugpaketen wie "Premium", "Plus" oder "More" keine Standards. Welches Angebot eine "Premium Economy" umfasst, ist also bei jeder Fluglinie anders - und die Unterschiede sind groß.

Während manche Airlines in dieser Kategorie fast ausschließlich einen vergrößerten Sitzabstand bieten, gehören etwa zu Air Canada und Condor viele typische Business-Class-Extras dazu, das zeigt eine Vergleichsstudie des Reiseportals Tripdoo unter 15 Fluggesellschaften.

Die beste Leistung finden Reisende demnach bei Turkish Airlines und Cathay Pacific. Die Sessel der "Comfort Class" von Turkish Airlines sind 49,5 Zentimeter breit und liegen damit im Ranking weit oben. Der Sitzabstand liegt im Vergleich mit 116,8 Zentimetern auf Platz eins. Darüber hinaus hat jeder Gast seine eigene Armlehne mit ausklappbarem Tisch auf dem er ein speziell für diese Klasse gestaltetes Menü auf Porzellantellern erhält.

Bei Cathay Pacific gibt es zur ausgeweiteten Menüauswahl Champagner zu trinken, sowie Priority-Boarding, geräuschstillende Kopfhörer und ein Night-Kit als Extras. Der Business-Class-ähnliche Luxus hat jedoch seinen Preis. Die Tickets für die Premium Economy der beiden Airlines können je nach Flugstrecke bis zu 1000 Euro zusätzlich kosten.

Den günstigsten Preis finden Urlauber bei der Lufthansa-Tochter Eurowings. Lediglich 50 Euro kostet das "Premium-Modul More-Comfort". Allerdings enthält es im Vergleich auch wenig: zehn Zentimeter mehr Beinfreiheit (insgesamt 86 cm) und ein Night-Kit mit großer Decke und Kissen gehören hier dazu. Andere Leistungen können aber gegen Aufpreis hinzugebucht werden.

Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet laut Tripdoo-Vergleich die Fluglinie Condor. Für durchschnittlich 175 Euro Aufpreis bekommen Fluggäste hier 13 Zentimeter Extraplatz. Das bedeutet einen Sitzabstand von insgesamt 89 Zentimetern in der Premium-Klasse - womit Condor im Mittelfeld liegt. Dafür bietet die Airline verschiedene Extras wie ein erhöhtes Hand- und Freigepäck, Night-Kit, Entertainment sowie einen größeren TV-Bildschirm.

Die deutsche Fluglinie Lufthansa liegt im Vergleich übrigens im Mittelfeld. Mit 96,5 Zentimetern bietet sie eine relativ gute Beinfreiheit, außerdem zwei eigene Armlehnen und 23 Kilo Extragepäck. Besondere Annehmlichkeiten suchen Reisende hier jedoch vergeblich.

Weniger begeistert haben die Tester die Modelle von Delta, Air United. Delta bietet kein spezielles Essensmenü, keine eigene Armlehne und mit 45 Zentimetern eine verhältnismäßig geringe Sitzbreite bei wenig Extras. Bei Air United gibt es sogar gar keine Extras wie Night-Kit, Kopfhörer, USB-Stecker oder Priority Check-in auf dem Flug.

Lohnt sich die Premium Economy?

Bei den Unterschieden zwischen den Angeboten fragt sich: lohnen sich die zusätzlichen Kosten überhaupt? Eine Frage, die von den persönlichen Anspruch an Urlaub oder Geschäftsreise abhängt. Immerhin kann der Jetlag durch einen verbesserten Schlaf während des Fluges reduziert werden, dafür sollten jedoch mindestens 90 Zentimeter Beinfreiheit zur Verfügung stehen, und der Sitz sollte einen Neigungswinkel bieten, sodass eine möglichst waagrechte Haltung ermöglicht wird. Dieser lässt sich außer bei Eurowings und United Airlines laut dem Vergleich in der Premium Economy weiter verstellen als in der normalen Economy Class.

Da Urlaubern laut Umfragen das Essen im Urlaub besonders wichtig ist, kann eine bessere Bewirtung beim Fliegen zudem wie eine Verlängerung der Ferien empfunden werden - der jedoch auch mit einem Aufpreis bezahlt werden muss.

Per Auktion zum Upgrade in die Business Class

Die einzige Möglichkeit zu günstigeren Konditionen an mehr Komfort beim Fliegen zu kommen, ist die Premium Economy Class aber nicht. Seit 2013 bieten verschiedene Fluglinien auch die Möglichkeit ein Preisgebot für ein Upgrade auf Business Class abzugeben. Bei Etihad Airways können Reisende beispielsweise an einer solchen Upgrade-Auktion Teilnehmen. Den Zuschlag bekommt, wer das beste Gebot abgibt. Alle, die eine Absage erhalten, fliegen dann wie geplant in der Economy Class. Das Angebot bieten auch Air New Zealand, Air Australia, Air Mauritius und Virgin Atlantic.

Die Tabelle mit den 15 Airlines und ihren Angeboten, finden Sie hier.

(ham)
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