Nach tödlichem Unfall in Thailand Diese Quallen sind lebensgefährlich

Bangkok · Nach dem Tod einer 20-jährigen Deutschen durch Kontakt mit einer giftigen Würfelqualle verschärfen Hotels auf der thailändischen Ferieninsel Koh Samui ihre Sicherheitsvorkehrungen. Doch nicht nur in Thailand wurden dieses Jahr giftige Quallen gesichtet. Auch im Mittelmeer und an der Ostsee gab es Warnungen. Wir zeigen, welche der Tiere wirklich gefährlich für Schwimmer sind.

Giftige Quallen im Mittelmeer, in Ostsee und Nordsee
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Quallen vor denen man sich in Acht nehmen muss

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Foto: Shutterstock.com/scubaluna

Sie sind die Schattenseite des schönsten Meeres: Quallen. Schwimmer, die eines der glibbrigen Tiere erspähen, suchen meist sofort das rettende Ufer. Und auch Schnorchler können ihr Abenteuer sofort beenden, wenn sie auf einen Quallenschwarm zuschwimmen.

Falsch ist das Verhalten nicht. Immerhin enthalten ihre teils Meter langen Tentakeln Nesseln, die mit Gift gefüllt sind. Berühren sie einen Menschen damit, kommt es im besten Fall zu einer kaum merklichen Hautreaktion. Im schlimmsten Fall kann der Kontakt lebensgefährlich sein, wie auch der Fall einer 20-Jährigen aus Göttingen in Thailand zeigt. Sie kam mit den bis zu drei Meter langen Tentakeln einer Würfelqualle in Kontakt. Das Gift dieser Nesseltiere gehört zu den gefährlichsten der Welt. Es löst Lähmung und Atemnot aus. Die junge Frau starb in der Nacht zum Mittwoch im Krankenhaus.

Quallen treten jedoch nicht nur in exotischen Gewässern auf. Auch in Ost- und Nordsee sowie dem Mittelmeer werden immer wieder Quallenschwärme gesichtet. Oftmals werden die Tiere durch starke Ströhmungen auf dem offenen Meer an die Küsten gespült. Dann treiben sie gefährlich nah am Strand durchs Wasser oder werden gar angespült.

Eine Meduse, wie Quallen auch genannt werden, mit der vermutlich schon einige Schwimmer in Kontakt gekommen sind ist die "Malle-Qualle", im Fachbegriff Leuchtqualle genannt. Wie der Spitzname vermuten lässt, tritt sie vor allem im Mittelmeer und rund um die Balearen auf. Bei Berührung verfärbt sich das Tier zartrosa - und löst beim Menschen starke Verbrennungen aus, die nur langsam heilen und Narben hinterlassen können. Besonders dramatisch ist das für Allergiker. Bei ihnen können die Quallennesseln auch Wochen später noch zu Bläschen auf der Haut führen.

Eher selten im Mittelmeer, dafür sehr häufig in Nord- und Ostsee kommt die Feuerqualle vor. Zu erkennen ist sie an ihrem gelben bis rotem Schirm. Der Kontakt ist zwar nicht tödlich aber sehr unangenehm: Die Haut wird rot und brennt. Vergleichbar ist der Schmerz mit einem Marsch durch ein Brennesselfeld.

Deutlich gefährlicher ist die Berührung einer Portugiesischen Galeere. Die Qualle ist leicht ein ihrem aufgestellten Kamm und der blaupinken Färbung zu erkennen. Ursprünglich in der Karibik beheimatet, wird das Tier inzwischen immer häufiger rund um die Kanaren, Portugal und an der spanischen Festlandküste gesehen. Die Quallenart gehört zu den giftigsten Lebewesen der Welt. Ihr Stich führt von Lähmungserscheinungen bis zum Atemversagen oder Herzstillstand. Nach dem Kontakt muss die Haut unbedingt im Krankenhaus versorgt werden. Gesunde Menschen überstehen einen solchen Unfall in der Regel gut. Für Patienten mit Vorerkrankungen oder für Senioren kann ein solcher Schwimmunfall jedoch auch tödlich enden.

Bloß nicht mit Süßwasser abspülen! Das ist die erste Regel nach der Berührung mit einer Qualle. Der Reflex die Haut abspülen zu wollen ist zwar richtig, dafür sollte aber nur Salzwasser, Alkohol oder Essig benutzt werden. Wird Süßwasser verwendet, könnten die restlichen Nesselzellen auf der Haut aufplatzen und die Symptome verschlimmern sich. Hilfreich ist es auch, die betroffenen Stellen mit Sand zu bedecken und sie anschließend mit einem Spatel abzuwischen. So lassen sich die restlichen Stücke von Tentakeln sanft entfernen. Anschließend sollten die Stellen gekühlt werden. Wer Backpulver zur Hand hat, kann die Haut auch damit einreiben. Das Mittel blockiert manche Gifte. Übrigens: Es bringt nichts die Zähne zusammenzu beißen und die Schmerzen zu ignorieren. Wird die Haut nicht behandelt, droht Narbenbildung.

(dpa)
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