Camping Deutschlands schönste Plätze am Wasser

Berlin · Klar, unter Karibikpalmen, im Adriasand oder mit Fjordblick lässt sich der Urlaub genießen. Doch Liebhaber von Strand und Wasser kommen auch bei Ferien um die Ecke auf ihre Kosten - am deutschen See. Dafür sorgen immer besser ausgestattete Campingplätze.

Camping an deutschen Seen
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Camping an deutschen Seen

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Foto: dpa, pla

Nicht jeder hat ein Haus am See, aber Ferien am See - das kann jeder. Hunderte Campingplätze liegen direkt an deutschen Gewässern. Ob mit Zelt, Caravan am Auto oder Wohnmobil: Campen in Deutschland liegt ohnehin im Trend. Laut dem Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland (BVCD) stiegen die Übernachtungen auf den rund 2900 deutschen Plätzen im Jahr 2016 erstmals auf mehr als 30 Millionen an.

Fast die Hälfte der Nächte entfiel auf die drei Bundesländer Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen. Und besonders beliebt ist das Campen am Wasser. Ein Drittel der BVCD-Mitgliedsplätze liegt direkt an einem See. Der Pluspunkt: "Hier gibt es in unmittelbarer Nähe Bademöglichkeiten in natürlichen Gewässern ohne störende Chlorzusätze", sagt Verbandspräsident Gunter Riechey. Viele Plätze stellen eine Badeaufsicht und bieten Schwimmkurse für Kinder an.

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Foto: Michael Thaler /Shutterstock.com

An jeder touristisch relevanten Ecke Deutschlands mit Wasser in der Nähe dürften mehrere Campingplätze zu finden sein, sagt Viktoria Groß vom Deutschen Camping-Club (DCC). Die Suche nach dem Traumplatz beginnt im Internet. Die Verbände geben jedes Jahr Platzverzeichnisse heraus und bieten inzwischen auch Online-Campingführer an. Wer beim DCC-Angebot den Filter auf "Wassersport" einstellt und die Suche auf Deutschland begrenzt, bekommt 885 Ergebnisse. Auch beim BVCD können Interessierte nach Bade- und Wassersportmöglichkeiten der Campingplätze forschen.

An welchen Seen ist Camping besonders schön? "Das hängt sicherlich von den Erwartungen des Einzelnen ab", sagt Viktoria Groß. Ein passionierter Angler dürfte sich sicher nicht am gleichen Ort wohlfühlen wie jemand, der Motorboot fahren möchte.

Gunter Riechey weist auf die Besonderheit der Mecklenburgischen Seenplatte hin. Im selbsternannten "Land der tausend Seen" gibt es überdurchschnittlich viele Campingplätze. Beinahe alle liegen direkt am Wasser, sind durch Flüsse oder Kanäle miteinander verbunden und können auch mit Kanus oder Flößen erkundet werden.

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Foto: Shiutterstock.com/Andreas Sell

Richey betreibt hier selbst Einrichtungen. Der Camping- und Ferienpark Havelberge an der Woblitz etwa bietet neben Badestrand mit Steg und großer Liegewiese ein Kanuzentrum mit Bootsverleih und eine Marina mit 30 verschieden großen Bootsboxen.

An die 100 Campingplätze existieren an der Mecklenburgischen Seenplatte. Am nördlichen Zipfel der Müritz, mitten im Nationalpark, wartet beispielsweise der Campingplatz Ecktannen mit 400 Stellplätzen auf Touristen. Das malerische Waren ist nicht weit, sollte man der Natur und den vielen Wassersportangeboten wie Kanu, Angeln oder Segeln einmal überdrüssig werden.

Die Campingplätze gehen mit der Zeit. Sie werden Allrounder im Stil einer Ferienanlage. Attraktionen in unmittelbarer Nähe, speziell für Kinder, gehören zum Standard. Auch Geschirrspüler, Kabel-TV-Anschluss und WLAN sind keine Seltenheit mehr.

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Foto: shutterstock/ papillondream

Fünf DCC-Sterne bekommt beispielsweise das Eifel-Camp am Freilinger See. Auf ihre vielen Auszeichnungen sind die Betreiber genauso stolz wie auf das neue "Luxus"-Sanitärgebäude. Weniger als eine halbe Autostunde von Köln entfernt wartet in ländlicher Idylle neben dem See der Platz selbst als Attraktion: Kinderspielplätze mit Geländerutsche, Beach-Volleyballplatz, Bocciabahn, Tischtennisanlage, Skater-Park mit Half-Pipe, ein Sportplatz in der Nähe und eine Grillhütte laden zum Bleiben ein.

Touristen, die nicht mit Wohnwagen, Wohnmobil oder dem Zelt unterwegs sind, können - wie in Skandinavien - Hütten mieten. "So kann Campingurlaub geschnuppert werden", sagt Gunter Riechey. Als Premium-Platz sieht sich auch der Röders Park bei Soltau in der Lüneburger Heide. Er verspricht mit seiner parkähnlichen Anlage am Rand des Ebsmoors vor allem Erholung. Ein Zierteich durchzieht das Gelände mit seinen 120 Standplätzen. Die Soltau-Therme ist kaum mehr als einen Kilometer entfernt. Und dass in der Gegend keine Langeweile aufkommen kann, zeigt die 70-seitige Infomappe zu jedem Standplatz.

Campingplatz am See ist nicht gleich Campingplatz am See. Da gibt es Spielparadiese für Familien mit Kindern wie das Freizeitcenter Oberrhein in Rheinmünster bei Baden-Baden genauso wie exklusive Plätze mit kulturellen und aktivsportlichen Angeboten wie Via Claudia Camping in Lechbruck am See im Allgäu, wo Wieskirche und Schloss Neuschwanstein nicht weit sind.

An vielen See-Plätzen kann das Lager direkt am Ufer aufgeschlagen werden, auch beim Naturcamping Weiherhof am südwestlichen Ende des Titisees im Dreiländereck des Süd-Schwarzwalds. Das 2000-Quadratmeter-Gelände mit 200 Stellplätzen für Touristen hat direkt am Ufer reichlich Schatten spendende Bäume. Bis auf die Zufahrt von der Straße ist das Gelände eben. Natürlich steht der See im Mittelpunkt der Ferien: Ein Kiosk und ein kleines Lokal mit Seeblick sorgen dafür, dass man den Campingplatz nicht verlassen muss. Es werden Tret- und Ruderboote verliehen, das Wasser soll Trinkqualität besitzen, und Angler können hier den riesigen und angeblich zahlreich vorhandenen Titisee-Hechten nachstellen. Was will der Camper mehr?

(dpa)
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