Schutz für Vierbeiner Was Tierversicherungen taugen

Düsseldorf (RP). Krankenversicherungen sollen Hunde- und Katzenbesitzern Hilfestellung bei Unfällen und Erkrankungen ihres Vierbeiners bieten. Aber lohnt so eine Versicherungspolice überhaupt?

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Wurmkuren, Impfungen, Röntgenaufnahmen — wer ein Haustier hat, weiß, dass solche Behandlungen ins Geld gehen können. Einige Versicherer haben das erkannt und bieten Tierkrankenversicherungen an. Pionier in Deutschland ist die Uelzener Versicherung, die 1984 mit Pferdekrankenversicherungen an den Start ging. Heute verwaltet das Unternehmen rund 500.000 Tierkrankenversicherungen.

Agila, Axa und Prevet folgten mit eigenen Angeboten. Die Allianz zog mit einem Angebot 2008 nach. Der Markt ist groß. Gerade mal ein Prozent der Hunde- und Katzenbesitzer haben bislang in Deutschland eine Tierkrankenversicherung abgeschlossen.

Tarife und Leistungen Tierbesitzer haben generell die Wahl zwischen zwei Tarifen: Die Vollversicherung (Kosten: 18 bis 45 Euro) versichert krankheits- oder unfallbedingte Operationskosten nebst Voruntersuchung. Die Teilversicherung, auch Operationsschutzversicherung genannt, übernimmt ausschließlich chirurgische Eingriffe unter Narkose. Diese kostengünstigere Variante haben wir verglichen. Der Versicherungsschutz greift auch im Urlaub. Je nach Anbieter bei einem Aufenthalt bis zu sechs Monaten. Die meisten Assekuranzen bieten weltweiten Schutz, die Allianz haftet indes nur für Schadenfälle innerhalb Europas.

Voraussetzungen Grundsätzlich werden nur gesunde Tiere versichert. Dabei gilt bei Hunden wie bei Katzen: Je älter das Tier bei Vertragsschluss, desto teurer wird die Versicherung. Die Altersgrenzen sind unterschiedlich. Meist müssen die Vierbeiner mindestens zwei Monate alt sein. Ab einem bestimmten Alter werden die Tiere oft gar nicht oder nur gegen Tarif-Zuschlag versichert.

Kosten Der Monatsbeitrag reicht bei der reinen Operationskrankenversicherung von monatlich 8,77 Euro beim Hund bis 26,67 Euro, bei Katzen von 6,50 bis 13,33 Euro im Monat. Bei allen Anbietern sind die Tarife für Hunde teurer als für Katzen. Grund dafür sind die Tierarztkosten. Durch das tendenziell höhere Körpergewicht entstehen bei Operationen an Hunden höhere Kosten als bei Katzen.

Fazit Bleibt die Frage, ob solch eine Versicherung lohnt? Elke Weidenbach von der Verbraucherzentrale NRW: "Versicherungsschutz besteht nur bis zu einem bestimmten Satz der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT). Da Tierärzte meist zum dreifachen Satz der GOT abrechnen, bleibt für den Besitzer ein Selbstbehalt." Hinzu komme, so Bianca Boss vom Bund der Versicherten, dass die Assekuranzen nur für Spezialbehandlungen aufkämen. Impfungen und Kastrationen sind nicht mitversichert. Weidenbach: "Es kann ratsam sein, für Notfälle selbst Geld zur Seite zu legen."

(RP)
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