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Erste Hilfe im Berufsleben Gekündigt - was nun?

Düsseldorf · Auf die Kündigung folgt meistens erst einmal ein Schock. Trotzdem ist es wichtig einen klaren Kopf zu bewahren - denn es gibt viel zu tun. Lesen Sie hier welche Schritte jetzt wichtig sind.

Nach der Kündigung - Das ist zu tun
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Nach der Kündigung - Das ist zu tun

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Foto: dpa-tmn

1. Ruhe bewahren Mit einer Kündigung richtig umzugehen ist schwierig. Selbst, wenn der Brief zu erwarten war, werden die meisten erst einmal aus der Bahn geworfen, wenn sie das gewohnte Umfeld verlassen müssen. Trotzdem ist es wichtig Ruhe zu bewahren. Eine Kündigung kann auch eine Chance sein, lang gehegte Träume wahr zu machen, oder in einem anderen Unternehmen eine neue Herausforderung anzunehmen.

Egal, ob Führungskraft oder Angestellter, die gewonnene Arbeitserfahrung und die erzielten Erfolge, sind gemacht - und im Arbeitszeugnis festgehalten.

2. Formalitäten klären Damit es nicht zu unangenehmen Überraschungen kommt, müssen als erstes die Formalitäten rund um die Kündigung geklärt werden. Finden Sie heraus, wie die Klauseln im Aufhebungsvertrag aussehen, handeln Sie gegebenenfalls eine Abfindung aus und finden Sie heraus, wer das Arbeitszeugnis schreiben wird.

Sollten bereits erste Alternativangebote auf ihrem Schreibtisch liegen, klären Sie, ob es möglich ist früher zu gehen, um eine andere Stelle antreten zu können. Wer sich unsicher ist, sollte sich bei diesen Schritten von einem Arbeitsrechtler unterstützen lassen, um auch für Gegenwind gewappnet zu sein.

3. Situation reflektieren Da eine Kündigung ein großer Umbruch im Leben darstellt, hilft es, die Trennung genauer zu analysieren. Nehmen Sie sich etwas Zeit um folgende Fragen zu klären: Welche der beiden Seiten hat den ausschlaggebenen Impuls geliefert? Hätten Sie etwas besser oder anders machen können? Ist die Arbeit im Team gut gelaufen? - Die Beantwortung dieser Fragen hilft, das Ereignis besser verarbeiten zu können und sich innerlich auf einen neuen Job vorzubereiten.

4. Arbeitsamt oder Ruhe-Zeit? Unerlässlich ist es, schon sehr frühzeitig zu entscheiden, wie Sie in den nächsten Monaten verfahren wollen. Abhängig von der individuellen finanziellen und gesundheitlichen Lage kann es sinnvoll sein, sich entweder einige Monate frei zu nehmen, oder alternativ Leistungen von der Arbeitsagentur zu beziehen.

Sollten Sie sich für eine Ruhe- und Denkpause entscheiden, müssen Sie vorerst nichts weiter unternehmen. Für den Leistungsbezug von der Agentur für Arbeit ist es allerdings wichtig frühzeitig aktiv zu werden. Hier die Richtlinien:

Wer arbeitssuchend wird, muss sich mindestens drei Monate vor der Entlassung beim Arbeitsamt melden. Kommt die Kündigung kurzfristiger, muss man sich spätestens drei Tage nach Erhalt des Bescheids beim Amt melden. Das kann sowohl persönlich als auch telefonisch efolgen. Wer diese Frist versäumt, vergibt eine Woche Leistungsbezüge.

Damit die Meldung zur Arbeitslosigkeit auch gültig ist, müssen sich Betroffene im nächsten Schritt persönlich bei der Arbeitsagentur melden - und das am besten schon am nächsten Tag, um im Rahmen der Frist zu bleiben. Für den Besuch sollte man einige Zeit mitbringen, da die Warteschlangen sehr lang sein können, alternativ ist es sinnvoll schon früh morgens zur Arbeitsagentur zu gehen. Einen Anspruch auf Arbeitslosengeld I (ALG I) haben ehemals Beschäftigte, die innerhalb der vergangenen zwei Jahre vor der Arbeitslosigkeit mindestens zwölf Monate versicherungspflichtig angestellt waren.

Vom durchschnittlichen Bruttogehalt der letzten zwölf Monate werden zunächst Steuern und Sozialabgaben abgezogen. Vom Restbetrag erhält ein Arbeitsloser ohne Kinder dann 60, einer mit Kindern 67 Prozent. Das Bruttogehalt darf maximal 5400 Euro betragen haben. Als Arbeitsloser kann man also höchstens 1631,40 Euro erhalten, die für höchstens zwölf Monate gewährt werden.

Im Anschluss daran - oder Alternativ, wenn die Voraussetzungen für ALG I nicht erfüllt werden - kann mach der Hartz-IV-Regelung Arbeitslosengeld II (ALG II) beantragt werden. Der Regelsatz beträgt dann 351 Euro plus Miete, Nebenkosten und weitere Zuschüsse, die von Fall zu Fall unterschiedlich sind werden zusätzlich übernommen.

A und O der Beantragung der Bezüge vom Arbeitsamt ist jedoch die rechtzeitige Meldung der Kündigung. Ist dieser Schritt erledigt, können Sie sich ein paar Tage Zeit nehmen, um die Ereignisse sacken zu lassen.

5. Bilanz ziehen Um eine Bilanz zu ziehen: Was hat Ihnen an Ihrem alten Job gefallen, und was nicht? Welche Faktoren würden Sie sich auch bei Ihrer nächsten Anstellung wünschen, was sollte anders sein? Möchten Sie eine Pause einlegen, oder wollen (müssen) Sie sich gleich weiter nach einem Job umsehen und ist es für Sie an der Zeit sich selbständig zu machen, oder sehen Sie sich auch in Zukunft unter dem Dach eines Unternehmens? Die Beantwortung dieser Fragen, wird Ihnen helfen, eine bessere Idee für Ihre Zukunft zu entwickeln, und sich darüber klar zu werden, um welche Jobs Sie sich wirklich bemühen wollen.

6. Nachfragen, Vernetzen, Online gehen Egal, ob Sie schon genau wissen, welchen Job Sie in Zukunft machen wollen, oder, ob Sie sich neu erfinden möchten, Kommunikation mit Freunden und Bekannten ist jetzt von besonderer Bedeutung. Zum einen kann Ihnen das Nachhaken an der richtigen Stelle zu unverhofftem "Vitamin B" verhelfen, zum anderen verschafft es Ihnen einen Eindruck davon was möglich ist.

Vernetzung bedeutet heute jedoch nicht mehr nur Telefonieren oder gemeinsam einen Kaffee zu trinken. Auch das Internet bietet inzwischen zahlreiche Möglichkeiten, mit anderen in Kontakt zu treten, sich selbst auf dem Arbeitsmarkt zu präsentieren und sich gleichzeitig nach Jobs umzusehen. besonders geeignet hierfür sind die Sozialen Medien. Einmal angemeldet, arbeiten die Portale schon fast von alleine.

Hier gibt es zwei Möglichkeiten, zum einen lässt sich mit dem Karriereportal Xing arbeiten. Es bietet die Möglichkeit einen Lebenslauf online zu stellen, sich mit Bekannten, Kollegen und potenziellen Geschäftspartnern zu vernetzen und Jobangebote zu durchforsten.

Zum anderen gibt es Online-Jobbörsen. Sie sind eine gute Alternative zu den Angeboten der Arbeitsagentur. Nach dem Ausfüllen der Suchmaske, erhalten Sie per "Job-Newsletter" täglich neue Jobangebote aus relevanten Branchen.

7. Weiterbildungsmaßnahmen ausloten Neben einschlägiger Arbeitserfahrung ist eines der wichtigsten Einstellungskriterien absolvierte Aus- und Fortbildungen. Relevant sind nicht nur Studiengang und Praktika, sondern auch ehrenamtliche Dienste oder Weiterbildungen innerhalb und außerhalb des Fachgebietes. Deshlab bieten Weiterbildungskurse eine gute Möglichkeit die Zeit ohne Job sinnvoll zu investieren.

Sehen Sie sich einmal um. Welche Kurse könnten für Sie von Interesse und sinnvoll sein? Kurse, die die Chance auf eine Wiedereinstellung verbessern sind etwa Sprach - und Copmputerkurse und natürliche fachbezogene Weiterbildungen. Bevor Sie etwas buchen, erkundigen Sie sich rechtzeitig bei der Agentur für Arbeit. Viele Bildungsmaßnahmen werden übernommen oder bezuschusst.

Grundsätzlich gilt: Es lohnt sich immer auch mal in andere Gebiete hinein zu schnuppern, um vielseitiger einsetzbar zu sein und, um Engagement zu zeigen. - Immerhin decken diese Fortbildungen auch die Lücke im Lebenslauf ab.

8. Initiative ergreifen Welche Maßnahmen Sie auch ergreifen, um sich weiter zu entwickeln, Eigeninitiative ist das Salz in der Suppe: Überarbeiten Sie Ihre Bewerbungsunterlagen, und bringen Sie sie auf den neuesten Stand in Sachen Aufbau, Aussehen (inklusive Foto) und Inhalt.

Wenn Sie ein Unternehmen interessiert, versuchen Sie es mit einer Initiativbewerbung. Im schlimmsten Fall bekommen Sie eine direkte Absage, was nur bedeutet, dass sich vorerst nichts ändert. Dann bekommen Sie Ihre Bewerbungsunterlagen zurück geschickt (können sie also wieder verwenden) und haben letztlich nichts verloren - aber den Versuch gewagt.

Auch der Möglichkeit sich selbständig zu machen, können Sie einen Gedanken widmen. Allerdings sollte ein solcher Entschluss niemals aus Verzweiflung gefasst werden, sondern um Zeit zu überbrücken - oder noch besser aus Überzeugung.

(ham)
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