Rattengift und Co. Was mache ich, wenn mein Tier einen Giftköder schluckt?

Düsseldorf · Immer wieder legen Täter Giftköder aus, um Hunde, Katzen oder andere Tiere zu vergiften. Was Sie unternehmen sollten, wenn ihr Tier einen Giftköder geschluckt hat, erfahren Sie hier.

Gefährliche Giftköder: So schützen Sie Ihren Hund
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Gefährliche Giftköder: So schützen Sie Ihren Hund

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Foto: Gemeinde/Gemeinde Weeze

Erst vor wenigen Tagen warnte der Tierfutterhersteller "Fressnapf" auf seiner Unternehmensseite bei Facebook vor Futterproben-Paketen, die angeblich von dem Krefelder Hersteller stammen sollen. Laut Facebook-Nutzern handelt es sich dabei um Giftköder. Immer wieder kommt es in der Region zu solchen Meldungen.

Lea Schmitz vom Tierschutzbund rät Tierhaltern, ihre Hunde beim Spaziergang nicht aus den Augen zu lassen. "Am besten ist es, wenn man seinem Hund beibringt, nichts zu fressen, was zum Beispiel im Gebüsch liegt", rät Schmitz. Finde man etwas Verdächtiges auf dem Spazierweg, solle die Polizei über den Fund informiert werden.

Sollte das Tier trotz der Vorsichtsmaßnahmen einen Giftköder gefressen haben, rät der Tierschutzbund, sofort einen Tierarzt aufzusuchen. Ist das Tier ohne Bewusstsein, schwebt es in Lebensgefahr. Zu lebenserhaltenden Maßnahmen gehört, dass man die Zunge des Tieres herauslagert, die Maulhöhle von Schleim und Erbrochenem befreit und die Atemwege frei hält. Bei einem Herzstillstand ist eine Herzmassage notwendig. Schmitz warnt jedoch: "Man sollte bei dem Tier kein Erbrechen auslösen, das Tier könnte sonst ersticken."

Ist das Tier bei Bewusstsein: Ebenfalls sofort einen Tierarzt aufsuchen. Erste-Hilfe-Maßnahmen sollten auch in diesem Fall angewendet werden. Wichtig ist, dass die Atemwege des Tieres freigehalten werden.

Ebenfalls wichtig sei es, die Probe des Giftes zu sichern und das Gift genau beschreiben zu können. Man solle sich den Zeitpunkt der Giftaufnahme sowie die Menge merken und dem Tierarzt mitteilen. Sollte das Tier bereits erbrochen haben, sollte man eine Probe des Erbrochenen mitbringen.

"Häufiges und oft erstes Symptom von Vergiftungen ist Erbrechen. Weitere Symptome einer Vergiftung können unter anderem ein übermäßiges Hecheln sowie eine vermehrte Produktion von weißem Speichel, blasse Schleimhäute, veränderte Pupillen sowie eine allgemeine Teilnahmslosigkeit sein", sagt Tierärztin Anette Fach vom Tierschutzverein Tasso e.V..

Bei Rattengift können erste Symptome, wie beispielsweise Müdigkeit, Erbrechen, blutiger Durchfall oder eine niedrige Körpertemperatur auch erst einige Tage nach der Vergiftung erscheinen. Laut des Tierschutzvereines treten zwei bis drei Tage nach der Aufnahme des Rattengiftes Blutungen in Schleimhäuten und Körperöffnungen auf. Der Hund sterbe meist innerhalb von drei bis fünf Tagen an Organversagen.

Häufig werde auch das Insektenbekämpfungsmittel Schneckenkorn zum Präparieren von Giftködern genutzt. Wegen seines süßlichen Geschmacks werde es von Hunden wie auch von Katzen gefressen. Ebenfalls nutzen die Täter überdosiertes Beruhigungsmittel. Dieses Gift wirke besonders schnell bei Hunden. Die ersten Anzeichen einer Vergiftung kommen laut Laura Simon vom Tierschutzverein binnen kürzester Zeit. "Der Hund beginnt zu torkeln oder verliert das Bewusstsein", erklärt Simon.

(skr)
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