Marley Spoon und Kochzauber Kochen aus der Box im Test

Wer nicht nur an Weihnachten gerne auspackt, für den ist ein Ess-Lieferdienst womöglich das Richtige. Wir haben drei Anbieter getestet: Marley Spoon, Hellofresh und Kochzauber.

1. Marley Spoon

Die Bestellung Bei Marley Spoon habe ich die Wahl zwischen der Box für zwei Erwachsene und der für Familien mit vier bis fünf Personen. Ich wähle die erste und entscheide mich für zwei Mahlzeiten pro Woche - bis zu vier sind möglich. Dafür zahle ich 38 Euro die Woche - 9,50 Euro pro Gericht. Obwohl bei mir als Vegetarier weder Fleisch noch Fisch in der Box landen, bleibt der Preis gleich - kein Veggie-Vorteil. Drei Liefertermine stehen zur Auswahl. Dann geht es ans Eingemachte: Gericht auswählen. Drei von sieben Rezepte sind vegetarisch - das ist okay. Die Produkte sind nach Möglichkeit bio, aus nachhaltiger Produktion und regional. So mag ich das. Die Isolierung für die gekühlten Produkte ist aus Schafwolle - ganz schön hip.

Die Anleitung Am Morgen kommt mein Päckchen mit zwei Gerichten an. Obwohl ich die Box erst um 22 Uhr öffne, ist alles noch kühl. Der Verpackungsmüll hält sich in Grenzen, das meiste kann ins Altpapier. Mein erstes Gericht: mexikanische Quesadilla mit gerösteten Tomaten und Dip. Die Füllung ist mit Grünkohl und weißen Bohnen - hätte ich freiwillig nie gekocht, aber so viel Auswahl hatte ich nicht. Die Anleitung ist denkbar einfach: frische Zutaten zerkleinern und zusammen mit den Bohnen in die Pfanne geben. Meine ist natürlich zu klein, die Portion für zwei Personen größer als gedacht. Dann die Quesadilla-Fladen mit Käse bestreuen, Füllung drauf, Käse drauf, Fladen drauf, ab in den Ofen. Die Tomaten und die Chili anbraten, Joghurt mit dem geschnittenen Schnittlauch vermengen - fertig. Warum ich 50 statt der angegebenen 30 Minuten gebraucht habe? Keine Ahnung.

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Foto: Shutterstock.com/ stockcreations

Der Geschmack Ich kann kochen! Das Rezept war idiotensicher, und ich bin begeistert - trotz Grünkohl und weißer Bohnen. Fazit: Mir zu teuer, doch alle paar Wochen kann man sich so eine Box gönnen. Das Tolle: Ich kann jederzeit aussetzen und wieder einsteigen.

2. Kochzauber

Die Bestellung Kochzauber bietet auf seiner Homepage vier Boxen an. Es gibt die Boxen "Original", "Veggie", "Kleine Helden" für Familien mit Kindern sowie "Weight Watchers". Geliefert werden je drei Gerichte für zwei bis fünf Personen. Ich entscheide mich für die Veggie-Box, für die ich für zwei Personen 39 Euro zahle. Enthalten sind drei verschiedene Gerichte, die wochenweise wechseln. Das entspricht 6,50 Euro pro Gericht. Als Liefertermin kann ich zwischen Mittwoch oder Freitag wählen. Das Abo verlängert sich automatisch, wer also erst mal nur eine Box ausprobieren möchte, sollte eine Woche vor dem Liefertermin auf der Internetseite kündigen.

Die Anleitung Ich habe mich für den Mittwoch als Liefertermin entschieden. Die Box war für den Vormittag angekündigt, ich bin aber erst abends zu Hause. Zum Glück kann man einen alternativen Abgabeort angeben. Kühlpads und eine Kühltasche sorgen dafür, dass auch nach Stunden noch alles kühl ist. Wählen kann ich nun zwischen den Gerichten "Kartoffelrösti mit Paprikaragout und Balsamicoschmand", "Pizzarolle mit Brokkoli-Mais-Füllung" und "Trüffel-Ricotta-Ravioli mit Zucchinispänen, Rucola und roten Zwiebeln". Als erstes koche ich die Trüffel-Ravioli. Die Zutaten sind frisch, und wo es ersichtlich ist, bio und regional. Auf kleinen Kärtchen steht Schritt für Schritt beschrieben, was wie zu tun ist. Mir gefällt, dass alles in genau der Menge vorhanden ist, wie es benötigt wird. Die Portionen sind üppig.

Der Geschmack Stellenweise ein bisschen trocken, ansonsten aber sehr lecker und vor allem anders als alles, was ich sonst so koche. Die Rezepte sind überraschend und trotzdem nicht schwierig zuzubereiten. Mir persönlich ist die Box zu teuer, die gleichen Zutaten bekomme ich für einen Bruchteil im Laden. Um aber mal ein bisschen Abwechslung zu bekommen, ohne für die Zutaten in verschiedene Supermärkte gehen zu müssen, ist die Box perfekt.

Die Bestellung Hellofresh hat eine vegetarische Box und eine mit Fleisch oder Fisch im Angebot. Es können entweder drei oder fünf Gerichte für zwei oder vier Personen bestellt werden. 4,50 Euro kostet ein Gericht pro Person. Die Versandkosten sind schon eingerechnet. Ich bestelle mir erst einmal die Drei-Gerichte-Probierbox Veggie für zwei Personen, sie kostet 5,58 pro Gericht. Dafür bekomme ich sie aber einmalig und tappe in keine Abo-Falle. Für die Lieferung kann ich verschiedene Tage auswählen, die Lieferzeiten sind jedoch sehr weit gefasst. Ich kann zwischen 8 bis 12 Uhr oder 17.30 bis 22.30 Uhr auswählen — trotzdem weiß ich nicht, wann in diesem Zeitfenster meine Box ankommt. Schwierig für mich.

Die Anleitung Ich hatte gehofft, mein Paket kommt früh an. Leider klingelt es erst um elf. Ich sitze bis dahin wartend in der Küche und traue mich kaum, duschen zu gehen — schließlich könnte ich in der Zeit die Lieferung verpassen. Der Verpackungsmüll schockiert mich: Es ist viel, und einiges ist sogar in extra Plastikfolie gehüllt. Am Telefon sagt man mir, dass dies bei Produkten, die auslaufen können, nötig sei. Im Internet erfahre ich, dass Nutzer jede fünfte Box mit dem gesammelten Müll zurückschicken können. Eine lange Zeit. Viele Rezepte hätte ich mir niemals ausgesucht, etwa Karottenpommes mit Humus-Sandwichtoast. Es schmeckt aber erstaunlich gut. Die Portionen sind jedoch zu klein. 250 Gramm Nudeln mit Pesto für zwei? Da wird mein Freund niemals satt — ich schätze richtig. Online steht zwar, dass die Zubereitung immer 30 Minuten dauert, allerdings sind für einige Gerichte 40 Minuten vorgesehen — ich brauche trotzdem länger.

Der Geschmack Tolle Rezepte, die ich so nicht kannte! Schade ist, dass die Lieferzeiten nicht besser abgestimmt werden können und nicht alles bio ist.

(RP)
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