Cava — Schaumwein aus Katalonien

Wer Sekt mag, kommt an Cava kaum vorbei. Der Qualitätsschaumwein zählt zu den bekanntesten Spezialitäten Kataloniens und wird auch hierzulande gern zum Feiern eingeschenkt.

Cava — Schaumwein aus Katalonien
Foto: Chris Cramer Photography/shutterstock.com

Qualität durch ausgewählte Rebsorten und Flaschengärung

Für die Produktion weißer Cavas sind derzeit Trauben der Sorten Parellada, Xareŀlo, Macabeo, Subirat, Chardonnay und seit einigen Jahren auch Pinot Noir zugelassen. Dabei gelten für die Herstellung vergleichbare Anforderungen wie für den Champagner aus Frankreich. Vorgeschrieben ist die traditionelle Flaschengärung, bei der ein Teil des Gärvorgangs direkt in der Flasche stattfindet. Auf diesem Wege wird das spätere, kräftige Schäumen des Weines erzeugt.

Das Zusammenspiel der klassischen Cava-Rebsorten sorgt für den berühmten Geschmack: Während die zuckerreiche Traube Xareŀlo für den nötigen Alkohol sorgt, liefert die Parellada-Traube Eleganz und Macabeu bringt typische Aromen von Apfel für die gewünschte Fruchtigkeit mit. Cavas müssen mindestens neun Monate auf der Hefe lagern, Cavas mit Jahresangabe zwei Jahre.

Der Alkoholgehalt hat dabei immer zwischen 10,8 und 12,8 Volumenprozent zu liegen. Nahezu die gesamte Produktion findet in der Weinbauregion Penedès westlich von Barcelona statt, zu den bekanntesten Kellereien zählen Freixenet und Codorníu. Doch auch in anderen spanischen Anbaugebieten wie Rioja oder Navarra werden kleinere Mengen Cava erzeugt, die jeweiligen Gemeinden habe sich jeweils hierfür registriert.

Brut oder Gran Reserva?

Der gewöhnliche Cava ist ein "Brut", also mit maximal 15 Gramm Restzucker pro Liter Wein eher trocken. Dazu gibt es auch die Variante Extra Brut mit weniger als 6 Gramm Restzucker. Der "Cava seco" ist immer noch trocken, weist aber 17 bis 25 Gramm Restzucker pro Liter auf. Halbtrockene Cavas heißen "semiseco", dazu gibt es auch "Cava dulce", die süße Version mit mehr als 50 Gramm Restzucker. Abhängig von der jeweiligen Reifezeit gibt es mit Reserva und Gran Reserva auch qualitativ hochwertige Schaumweine, die 18 beziehungsweise 30 Monate in der Flasche reifen müssen.

Ein Sekt mit Geschichte

Schon im Jahre 1872 begann der Winzer Josep Raventós i Fatjó auf dem Weingut Can Codorníu mit der Produktion von Schaumwein nach der typischen Flaschengärungsmethode. Häufig wird er als Erfinder des spanischen Schaumweins genannt, andere Quellen zeigen, dass auch Luis Justo y Villanueva, seines Zeichens Labordirektor des Landwirtschaftlichen Instituts in der Region die Flaschengärungsmethode untersuchte. Allerdings steht fest, dass Josep Raventós als erster den Schaumwein aus den heutigen Standardsorten Parellada, Xareŀlo und Macabeo herstellte und auf den Markt brachte. Viele Jahre wurde er nach dem großen, französischen Vorbild Champána oder auf katalanisch Xampàn genannt.

Nach dem EU-Beitritt Spaniens im Jahre 1986 durfte der Name aus rechtlichen Gründen nicht mehr verwendet werden. Da der Schaumwein größtenteils unterirdisch bei kühlen Temperaturen reift, wurde nach dem spanischen Begriff für eine unterirdisch angelegte Kellerei benannt. Seither ist Cava mit der Qualitätsbezeichnung Denominació d'Origen Cava geschützt. Der Titel bezeichnet in diesem Fall jedoch keine Herkunftsbezeichnung aus einer bestimmten Region, sondern den Hinweis auf die Qualität Cava.

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